Far Cry 3 ist ein Spiel, auf das ich mich schon sehr freue. Aber einige je zehn Minuten dauernde Multiplayer-Gefechte, die Ubisoft die Besucher der PAX East bestreiten ließ, riefen bei mir nicht dieselben Gefühle hervor.
Auf der PAX East durften Gruppen von 16 Besucher je eine Runde des Domination Modus von Far Cry 3s Multiplayer spielen. Nach einem kurzen Überblick über die zur Verfügung stehenden Klassen – sie setzen auf unterschiedliche Waffenkombinationen, wobei unter anderem Sturmgewehre, Pistolen, Maschinenpistolen, Granatwerfer und Scharfschützengewehre zur Auswahl stehen – flog die Kamera über die in grellem Sonnenlicht erstrahlende Insel, auf der wir einander bald töten würden.
Ich alternierte zwischen einer Sturmgewehr/Pistolen- und einer Maschinenpistole/Granatwerfer-Kombination. Im Domination Modus dreht sich alles darum, bestimmte Punkte auf der Karte einzunehmen und zu halten, etwa den Fischmarkt oder eine Abwurfstelle für Munition. Aber während Sie und Ihre Teamkameraden hinter Kisten, Fässer, etc, Deckung suchen und darauf warten, dass sich am Bildschirm ein Kreis füllt, der anzeigt, dass ein bestimmtes Areal eingenommen ist, kann gegnerischer Spieler Sie mit ein wenig Glück abschießen.
Die Entwickler bei Ubisoft, die ausschließlich mit dem Multiplayer für Far Cry 3 beschäftigt sind, vergaßen nicht, einige Features einzubauen, die der speziellen Natur des Spiels Rechnung tragen. Das bemerkenswerteste dieser Features ist der Umstand, dass Sie, wenn Sie genügen Team Support Points gesammelt haben, Zugriff auf den einen oder anderen Bonus erhalten. Sie können etwa einen Scout herbeirufen, um die Feinde sehen zu können, oder Psyche Gas abwerfen, das dafür sorgt, dass alle in der Nähe befindlichen Charaktere (auch Ihre Teamkameraden) alle Figuren als nicht unterscheidbare Schatten wahrnehmen. Damit das Ganze mehr Spaß macht, wird dann auch das Friendly Fire aktiviert.
Wenn Sie wollen, dass alle halluzinierend spielen, müssen Sie durch Kill Streaks, Wiederbeleben von Teamkameraden oder Einsatz des Battle Cry, der allen in der nähe befindlichen Mitstreitern einen zuvor wählbaren und verbesserbaren Bonus gewährt, genügend Team Support Points sammeln. Die Battle Cries geben unter anderem Gesundheits- und Geschwindigkeitsboni, aber auch andere Boni sind möglich.
Leider wurde auf der PAX East nur eine Pre-Alpha-Version gezeigt, weshalb die Rebellen und Piraten ziemlich hässlich waren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Köpfe nicht ohne Haare sein sollten. Es war zum glück zu erfahren, dass neue Charaktermodelle mit Motion Capture eingefangen wurden und derzeit gerendert werden. Besserung ist also in Sicht.
Die wohl wichtigsten Qualitäten im First-Person-Shooter-Genre sind Geschwindigkeit und Bewegung. Das Ganze muss flüssig wirken, aber auch so, dass man das Gefühl bekommt, alles jederzeit unter Kontrolle zu haben. Die Bewegungen in der derzeitigen Version von Far Cry 3 wirken alles andere als natürlich. Die Entwickler gestalteten die Charaktere so, dass sie Bewegungen wie etwa das Rutschen ausführen können, aber es wirkt kontraproduktiv, wenn man davon in einen Zeitlupenlauf übergeht. Selbst das Schwimmen ist schneller als Ihr Laufen. Bewegung und Steuerung werden aber angeblich ebenfalls noch heftig überarbeitet.
Sie können praktischerweise Orte und Feinde für Ihre Teamkollegen als Ziele markieren (aber auch gefallene Kameraden, um anzuzeigen, dass Sie diesen helfen). Obwohl auf der PAX nur wenige Spieler von diesem Feature Gebrauch machten, ist es sehr nützlich und betont das Teamspiel.
Ich bin vom Multiplayer von Far Cry 3 nicht gerade hingerissen. Obwohl die Farben bunter und heller sind, als man von First-Person-Shootern gewöhnt ist und man sich sehr bemüht hat, das Spiel von ähnlichen abzuheben, kann ich mir derzeit nicht vorstellen, diesen Multiplayer viele Stunden lang zu spielen.
Aber letztlich plane ich nicht, mir Far Cry 3 vor allem wegen des Multiplayers zu kaufen. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass er die hektische Erfahrung bietet, die man von gut gemachten Shootern gewöhnt ist.
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