Ninjas sind neben Zombies und Robotern wohl die beliebtesten Charaktere in Videospielen, aber die meisten von ihnen sind nicht wirklich gut bei dem, was sie perfekt beherrschen sollten. Ryu Hayabusa mag wie ein ganz harter Kerl einherstolzieren, aber die Spur von abgehakten Gliedmaßen und Blut, die er hinterlässt, schreit nicht gerade „still und heimlich“.
Klei Entertainment, der Entwickler der Shank-Reihe, lässt die Ninjas in den Schatten zurückkehren, wo sie hingehören. Mark of the Ninja für Xbox Live Arcade hat eine große Hürde zu überwinden: es wird in 2D-Perspektive gespielt. Zum Glück haben die Macher ganze Arbeit geleistet und führen die Spieler mit bekannten Elementen aus den 3D-Vorgängern wieder an das Stealth-Genre heran.
Die Welt von Mark of the Ninja ist fast vollständig in Schatten getaucht – die Dunkelheit ist Ihr bester Freund. Direkte Konfrontationen sollten Sie auf jeden Fall vermeiden, denn das Licht schwächt Ihre Fähigkeiten. Sie müssen über Dächer laufen und durch Schächte und Rohre kriechen, wobei Sie nicht darauf vergessen sollten, Lichtquellen zu zerstören, die Ihre Anwesenheit verraten könnten.
Das Spiel wartet mit all den Funktionen auf, die Fans anderer Stealth-Spiele wie Tenchu, Thief oder Metal Gear Solid sofort bekannt vorkommen werden. Wenn Sie von einem Feind bemerkt werden, ertönt ein Warnsignal, worauf Sie versteckt bleiben müssen, bis der Timer abgelaufen ist und der Wächter wieder seinen normalen Dienst aufnimmt. Es gibt außerdem verschiedene Objekte wie Vasen und Schränke hinter und in denen Sie - oder auch einmal eine Leiche – verstecken können, um nicht entdeckt zu werden.
Wenn Sie Ihr Kunai auf einen Gong, ein Metallgitter, einen Beleuchtungskörper, etc. werfen, wird dadurch ein Geräusch verursacht, dessen Ausbreitung visuell durch einen sich ausweitenden weißen Kreis repräsentiert wird. Jeder Gegner im Radius des Geräusches wird abgelenkt, was Ihnen die Möglichkeit gibt, an diesen Leuten vorbeizuschleichen. Im Gegensatz dazu lenken Aktionen wie Laufen die Aufmerksamkeit auf Sie. Sie müssen zu jeder Zeit aggressiv, aber diskret sein.
Obwohl direkte Kämpfe alles andere als ideal sind, verfügen Sie über einige Angriffe. Am besten ist es jedoch, wenn sie sich von hinten an einen Feind heranschleichen und ihn rasch erledigen. Ein Button und ein Richtungspfeil scheinen über dem Kopf des jeweiligen Gegners auf. Wenn Sie die Combo nicht richtig ausführen, stirbt er geräuschvoll, was in der Nähe befindliche Kollegen anlockt. Mitunter ist es jedoch sogar gut, ein wenig Lärm zu machen. Wenn es Ihnen gelingt, einen Gegner in Gegenwart eines anderen unter Zuhilfenahme von Objekten aus der Umgebung oder durch Abpraller von der Wand oder ähnliches zu töten, wird der zweite Gegner in Panik verfallen und wild um sich schießen. Sie können dann die dadurch entstehende Verwirrung zu Ihrem Vorteil nützen.
Mark of the Ninja ermöglicht den Spielern, nach ihren individuellen Vorlieben zu spielen, und zwingst sie nicht, die Missionen auf eine richtige Weise zu bewältigen. Es gibt also keine Deus Ex: Human Revolution Bosskämpfe. Hier sind die „Bosskämpfe“ Kämpfe gegen Zielpersonen, die von mehreren Leibwächtern beschützt werden oder sich weit drinnen in einem Gebäude befinden. Die Herausforderung besteht darin, die richtige Methode zu finden, wie Sie diese Personen ausschalten können, nicht darin, einen Gesundheitsbalken zu leeren und sich in lange Kämpfe einzulassen, die den Fluss des Spiels unterbrechen.
Man fühlt sich wie ein echter Ninja, wenn man Mauern hinaufspringt, durhc Luftschächte klettert und sich von Ast zu Ast schwingt. Der nächste Speicherpunkt ist nie weit, weshalb man nie das Gefühl bekommt, keinen Fortschritt zu machen.
Mark of the Ninja wird im Sommer auf Xbox Live Arcade erscheinen. Es wartet mit echten Ninjas auf. Ryu Hayabusa kann sich vom Acker machen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen