La Futura
(Mercury)
Das erste ZZ Top Album seit neun Jahren beginnt mit dem bemerkenswertesten Rock'n'Roll-Song des Jahres. „Gotsta Get Paid“ ist keine Adaption eines alten Blues oder Boogie, sondern eine Bearbeitung des Hip-Hop-Klassikers „25 Lighters“ des in Houston beheimateten DJ DMD mit Lil' Keke und Fat Pat. Natürlich hört sich das Resultat überhaupt nicht mehr nach Hip-Hop an – die altgedienten Rocker erfreuen uns mit einem schmutzigen, trägen, schweren Groove, der Billy Gibbons’ knurrende Gitarre und seine fast ebenso knurrende Stimme in den Mittelpunkt rückt. Dieser Song ist einfach brillant. Ihr 15. Album würde auch fantastisch klingen, auch wenn die Songs nicht ganz so gut wären – Gibbons und Co-Produzent Rick Rubin haben es auf bewundernswerte Weise geschafft, die Band zugleich zeitgemäß und zeitlos klingen zu lassen – und noch dazu wilder als je im Laufe ihrer illustren Karriere. Aber die Lieder treffen auch zumeist ins Schwarze: auf „Consumption“ – mit seinem Schluckauf und seinen Pausen – klingen ZZ Top wie ein Motor, der zunächst keucht und stottert, ehe er zum Leben erwacht; „Chartreuse“ macht dort weiter, wo „Tush“ aufhörte; „I Don't Wanna Lose, Lose You“ hätte für „Eliminator“ aufgemotzt werden können, aber der Song profitiert davon, dass er weitgehend unbehandelt blieb. Es ist ein überraschend wundervolles Comeback einer unterschätzten Band.
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