Wenn es nicht kaputt ist, sollte man es nicht reparieren. Ace of Spades’ unabhängig entwickelte Alpha-Version litt unter vielen kleinen Mängeln, aber die Grundlagen des Sandbox-Shooters waren bemerkenswert solide. Es war eine interessante Mischung aus Minecraft und Team Fortress 2, ein Shooter, der den Spielern erlaubt, eine würfelige Umgebung langsam aufzubauen und zu zerstören. Runescape Publisher Jagex übernahm das Spiel und engagierte dazu noch einige der Entwickler, nur um den eigentlich recht gelungenen Titel zu ruinieren.
Ace of Spades ermöglicht den Spielern, ihre Umgebung zu modifizieren. Die Interaktion ähnelt dabei derjenigen in Minecraft: Spaten, Spitzhacken und andere Werkzeuge werden benützt, um Blöcke auszugraben, die dann von einer körperlosen Hand platziert werden. Die Spieler werden dazu ermutigt, Gebäude und andere Strukturen zu errichten: jede der vier Klassen – Commando, Rocketeer, Sniper und Miner – erhält vorgefertigte Befestigungen, die sie auf den quaderförmigen Karten aufstellen können. Die Spielmodi ermuntern die Spieler, nicht nur Leute, sondern auch Objekte zu beschießen und zu sprengen. Der beste diese Modi ist Destruction (Zerstörung), in dem ein Team das Haus des Feindes zerstören soll, ehe das eigene vom Feind dem Erdboden gleichgemacht wird.
Aber das Tempo, in dem das Spiel abläuft, sorgt dafür, dass die Zeit, die man für Bau und Planung nützt, vergeudete Zeit ist. Ace of Spade ist ein Twitch Shooter, weshalb die formbare Umgebung völlig sinnlos ist. Ein Spiel dauert höchstens 15 Minuten, was bedeutet, dass große Bauprojekte von vorneherein nicht möglich sind. Die Spieler können auf den Karten blitzschnell herumspringen und -laufen und gewissenhaft platzierte Verteidigungsanlagen mit einem einzigen Sprung überwinden. Die Hineinnahme des Rocketeer (Raketenmann) ist besonders ärgerlich: der Bastard kann selbst über die kompliziertesten geometrischen Strukturen, die ihm den weg versperren, einfach hinüberspringen.
Der Akt der Zerstörung ist wesentlich unterhaltsamer. Der Miner (Mineur) erhält Zugriff auf ein sich drehendes Bohrgerät, das in kürzester Zeit viele Blöcke aus dem Weg räumen kann. Am meisten Spaß hatte ich, als ich in einer Ecke der Karte riesige Löcher in die Felswände bohrte. Die Blöcke machen ein sehr befriedigendes Geräusch, wenn sie platzen, und ein Bauwerk von seinem Fundament zu trennen, hat taktische Vorteile: die Schwerkraft setzt ein und lässt es einstürzen.
Ich könnte Ace of Spades die sinnlose Interaktion mit der Umgebung verzeihen, wenn denn das Schießen erstklassig wäre. Das ist es nicht. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Gegner bewegten, bedeutete, dass ich nur raten konnte, von wo ich angegriffen wurde. In einem Spiel, in dem die Leute von oben oder unten angreifen können, gibt es keine Kampflinien. Die Möglichkeit des Angriffs von unten ist taktisch verlockend – sich unter der Basis des Feindes hindurchzugraben, um ihn von hinten anzugreifen, hat etwa für sich -, aber das bedeutet minutenlanges Graben mit einer sehr geringen Chance auf Erfolg. Es ist nämlich durchaus wahrscheinlich, dass Sie vom Feind entdeckt und mit einem gezielten Schuss erledigt werden, sobald Sie den Kopf aus dem Boden strecken. Die meisten Kämpfe finden in der Luft oder auf extrem große Entfernungen statt, wobei der Tod eher eine Unannehmlichkeit als eine strategische Überlegung ist.
Indem es versucht, zwei exzellente Dinge zugleich zu sein, ist Ace of Spades weder das eine noch das andere – zumindest nicht auf hohem Niveau. Als klassenbasierter Shooter ist zu offen und ziellos, um wirklich zu fesseln; als Minecraft-artiges Paradies für Baumeister ist es zu temporeich und zerstörerisch, um befriedigend zu sein.
FAZIT: Ace of Spades beinhaltet einige gute Ideen und bemüht sich redlich, seinen Einflüssen gerecht zu werden, aber es lässt deren Charme und Stabilität vermissen.
Nachtrag: Es gibt jetzt auch einen Classic Modus, in dem die Matches länger dauern. In diesem Modus verfügen die Spieler nur über ein Gewehr und alle Karten sind vom Ersten und Zweiten Weltkrieg inspiriert.
Abschließende Bewertung
Spiel: 4,5
Spaßfaktor: 5,0
◆ Preis: $11 / £7 / €9
◆ Veröffentlichung: Ab sofort erhältlich
◆ Entwickler: Jagex
◆ Publisher: Jagex
◆ Multiplayer: Bis zu 32 Spieler
◆ Link: www.aceofspades.com
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