Tired Pony: The Ghost of the Mountain (Fiction/Polydor)
Das zweite Album dieser gelegentlichen „Supergruppe“ mit REMs Peter Buck und Produzent Jacknife Lee wird einmal mehr von Gary Lightbody dominiert. Die gereizte Stimme und der ebenso gereizte Charakter des Sängers von Snow Patrol prägen diese filmartigen Songs rund um Flucht, flüchtige Bekanntschaften und die Leere des Lebens auf Tour – und letzteres wird durch ein neues Album sicher nicht unbedingt leichter. Tiny Ponys Songs könnte man als sanftere, Americana-artigere Snow Patrol Titel beschreiben; sie bieten Lightbodys Texten und Bildern genügend Raum zum Atmen. Da jedoch auch „Blood“ seinen Motown-Groove rasch überdenkt, tuckern die meisten Tracks im selben Tempo dahin, weshalb jede noch so kleine Überraschung mehr als willkommen ist: „Punishment“ erfreut mit einem fetten Electro-Beat, während sich „The Beginning of the End“ und „Ravens And Wolves“ tief vor dem Widescreen-Goth von Sisters of Mercy verneigen. Lightbody streut auch ein wenig zurückhaltenden Humor ein - "Here am I, a right mess/ Here you are in the right dress" – und ein F-Wort unterbricht die atmosphärische Ruhe mit der Raffinesse eines Furzes im Kino.
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