Aufgepasst, liebe Fans fesselnder Geschichten, ich habe ein großartiges Spiel für euch, Moment, ich hätte präziser sein sollen. Ich suche nach Fans fesselnder Geschichten, die auch Gefallen an Autos, die sich wie Einkaufswagen mit einem ständig blockierenden Rad fahren, an periodischen Spielabstürzen, exzessive vielen QTEs und ziemlich langweiligen Spielmechaniken haben.
Das ist Deadly Premonition: The Director’s Cut , eine PC-Portierung des kultigen Konsolenspiels. Sie spielen als Special Agent Francis York Morgan, der in Greenvale (Grüntal), einer einst blühenden Stadt mit holzverarbeitender Industrie, eintrifft und die Aufgabe hat, den Mord an einem jungen Mädchen aufzuklären.
Zu Beginn drohen Twin Peaks Anspielungen das Spiel zu erdrücken. Es wirkt wie ein missglückter Pastiche: Man lacht über Dinge, über die man nicht lachen sollte, während die Dialoge der Charaktere entweder am Punkt vorbeigehen oder fast schon peinlich verlegen wirken.
Aber das Spiel findet schon bald zu seiner eigenen Persönlichkeit – teils Survival Horror, teils Horrorkomödie. Nicht die einfachsten Bettgenossen, was Genres anbelangt, weshalb es zwischen beiden alterniert.
Die Haupthandlung versteht es gut Lacher und mehrere Morde unter einen Hut zu bringen. Aber dazwischen wurden immer wieder Survival-Horror-Abschnitte eingefügt, die Sie mit einer sich ständig wiederholenden Auswahl von Feinden konfrontieren und Sie zwingen, diese auf dieselbe langweilige Art und Weise immer und immer wieder zu töten.
Zusätzliche Begegnungen mit dem mysteriösen Raincoat Killer (er tötet Menschen und nicht etwa Regenmäntel) setzen auf todlangweilige QTEs und ein Abschnitt einer Boss-Sequenz litt unter Clipping-Problemen. Das bedeutete, dass ich nicht nur die QTE Tasten, sondern auch wiederholt hektisch Esc drücken musste, um meinen Charakter aus der Szenerie zu befreien.
Deadly Premonition oszilliert wild zwischen brillant, langweilig, frustrierend und kaputt. Als wild oszillierende kann man auch die Musik beschreiben, die oft nicht zur jeweiligen Szene passt. Der Soundtrack wechselt von einem bedrohlichen, Spannung erzeugenden Thema nahtlos zu einer fröhlichen Melodie, die durchaus auch in Animal Crossing passen würde; gelegentlich wird die Musik auch intensiver, obwohl sich am Bildschirm nichts ereignet, was diese musikalische Steigerung rechtfertigen würde.
Das Spiel ist am besten, wenn man mit seinen schrulligen Charakteren interagiert, ob man nun verschiedene Nebenmissionen erledigt oder den Storyabschnitten der Hauptaufgabe folgt.
Es ist am schwächsten, wenn man sich von A nach B bewegt – sich durch Grenvale zu bewegen, ist alles andere als eine vergnügliche Angelegenheit. Mit dem Auto zu fahren, wird schnell langweilig, Szenen, in denen man einem anderen Charakter folgen muss, sind oft vorsätzlich kompliziert und gewunden, und bei der Flucht aus der Gefahr dreht sich zumeist alles um QTEs.
Technische Probleme (das Spiel stürzte mehrmals ab, zumeist beim Fahren) sorgen in Verbindung mit den Eigenarten und Mängeln des Spiels dafür, dass ich es nicht wirklich empfehlen kann. Was Ton und Qualität anbelangt, ist in Deadly Premonition zu ziemlich alles vorhanden, von exzellent bis ganz schlecht, von komisch bis todernst. Aber daneben gibt es auch eine fesselnde Geschichte, die über weite Strecken gut geschrieben ist. Falls keine der hier erwähnten Schwächen Sie davon abhalten kann, sich das Spiel zu besorgen, könnten Sie sich in dieses womöglich verlieben.
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Preis £20 / $25 / €20
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Veröffentlichungstermin Bereits erschienen
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Entwickler Rising Star Games
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Publisher In-house
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Multiplayer Keiner
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Link www.deadlypremonitionthegame.com
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