Maximo Park: Too Much Information (Daylighting)
Um die Veröffentlichung ihres fünften Albums gebührend zu feiern, haben Maximo Park ihr eigenes Bier kreiert.Es trägt den werbewirksamen, aber wenig originellen Namen Maximo No 5. Doch Rotwein wäre mit Sicherheit das passendere Gesöff gewesen – nur wenige Bands gelingt es besser, Bilder von einsamen Mansarden und dünnen Gedichtbänden heraufzubeschwören. Nach dem politischen Aufschrei von The National Health aus dem Jahre 2012 bietet das neueste Album wieder gewohntere Kost: Die Texte von Bandleader Paul Smith porträtieren ihn als den belesenen Romantiker, der durch allzu viel Denken daran gehindert wird, tätig zu werden – aber diesmal wurde der Sound auf subtile Weise um elektronische Klänge und echte Beats erweitert. „Is It True?“ umhüllt seine Nerd-in-Love-Geschichte mit düsterem Synthesizer-Rauschen; „Brain Cells“ besticht vor allem durch seine dubbige Unruhe; und das geschmeidige „Leave This Island“ ist wahrscheinlich der erste Song der Band, der ganz ohne Gitarren auskommt. Aber die genannten Tracks sind im Grunde nur die Beilage zum gitarrenlastigen Hauptgericht und zu Smiths emotional unbedachtem Jaulen, die so eingängig wie gewohnt sind. „Her Name was Audre“, inspiriert von der feministischen amerikanischen Dichterin Audre Lorde, zeigt die Band von ihrer besten Seite: verschroben, mitreißend und mit dem wunderbaren Refrain "You never wanted to leave the local library".
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