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Es ist schön, wenn ein Spiel Mut im Umgang mit historischen Ereignissen beweist

 

betrayer 06

Ich kann nicht glauben, dass bisher kein Spiel den Namen Betrayer getragen hat. Und ich bin froh, dass Betrayer nicht im Weltall spielt oder in einem Fantasy-Königreich oder in einer heruntergekommenen Metropole der nahen Zukunft.

Es spielt in den frühesten Tagen der englischen Kolonialisierung von Nordamerika, einer Periode, in der nur sehr wenige Spiele – von einigen offensichtlichen Ausnahmen (Sid Meier's Colonization) abgesehen - angesiedelt waren.

Als jemand, der Geschichte liebt und viel zu viele Videospiele spielt, liebe ich das. Es ist so leicht, ein Spiel mit historischem Rahmen in den bedeutsamsten Momenten anzusiedeln, etwa dem Ersten Weltkrieg oder dem mittelalterlichen Europa, aber die weniger bekannten Ereignisse in abgelegenen Gegenden sind immer interessanter, da sie noch nicht bis zum Erbrechen als Hintergründe für Spiele herhalten mussten.

Nicht alles ist hier streng historisch – es handelt sich schließlich um eine übernatürliche Mystery-Geschichte -, aber der Schauplatz und die Waffen sind historisch genug.

Das Spiel selbst ist ebenfalls ein wenig anders. Es wurde von einem kleinen Team entwickelt und kombiniert die Erkundung einer offenen Welt mit ein wenig Questing (Erledigen von Aufgaben) und, was besonders interessant ist, einem Stealth Combat System (heimliches Vorgehen im Kampf), bei dem es notwendig ist, den Wind zu nützen, um die eigenen Schritte zu verbergen.

Hier ist die offizielle Kurzzusammenfassung von Entwickler Blackpowder:

The year is 1604. You sailed from England expecting to join a struggling colony on the coast of Virginia. Instead, you find only ghosts and mysteries. What catastrophe blighted the land and drained it of color and life? Where are the settlers and tribes who lived here? And who is the strange, silent woman in red who aids you from afar?

Das Ganze wirkt ein wenig unausgegoren, vor allem das Kampfsystem, doch der Reiz des Mysteriums und einige nette Tricks (etwa die Fähigkeit zu „lauschen“ (listen), um die Umgebung besser wahrnehmen zu können, und die Möglichkeit, das Aussehen mit Farbslidern und ähnlichem dem eigenen Geschmack anzupassen) sorgten dafür, dass ich gleich nach dem Kauf fast den ganzen Nachmittag in der Spielwelt zubrachte.

Betrayer ist vor kurzem erschienen und für $18 auf Steam erhältlich.

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