White Lung: Deep Fantasy (Domino)
Die Bühnenpräsenz und die Online-Ergüsse (sie schreibt für Publikationen wie Rookie und Vice über Gender und Musik) von Mish Way, der Leadsängerin des aus Vancouver stammenden Punk-Trios White Lung, mögen der Grund dafür gewesen sein, dass A&Rs auf ihre Band aufmerksam wurden, doch es ist die Fähigkeit der Gruppe, die gesamte Bandbreite des Punk abzudecken, die Deep Fantasy zu ihrem bisher komplettesten Album macht.
Die Band wurde vom selben kanadischen Label unter Vertrag genommen wie Fucked Up, aber während letztere die Kürze des Hardcore mit ausufernden Epen auf den Kopf stellten, vertrauen White Lung auch weiterhin ganz auf zweiminütige musikalische Kraftakte. Von Momenten, die an Slayer zur Hell Awaits Zeit erinnern (die thrashige Dissonanz von „I Believe You“ und der Eröffnungsnummer „Drown With the Monster“), bis hin zum melodischen Punk-Pop von „Lucky One“ ist dieses Album eine Übung in treibenden, wütenden Songwriting. Auf „Wrong Star“ und der Single „Face Down“ finden sich weniger hektische, eher nachdenkliche Momente, in denen Gitarrist Kenneth William Gelegenheit hat, komplizierte Riffs miteinander zu verknüpfen, aber sie sind Anomalien auf einem ansonsten unverschämt ungestümen Album.
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