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CounterSpy – Der Spaß und Spiele Test

 

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Mit Spionen wie diesen...

CounterSpys stilisierte Darstellung der Zeit des Kalten Krieges ist sehr treffend. Das Spiel sieht sehr gut aus, wenn der spindeldürre Spion wie eine Spinne läuft, springt und herumrollt. Es klingt auch gut mit seinem jazzigen Soundtrack, der an James Bond erinnert.

Leider wirkt der Rest ziemlich unausgereift.

Als Agent einer Gruppe namens COUNTER besteht Ihr Ziel darin, die Imperialist States and Socialist Republic (nicht schwer zu erraten, welcher Staat damit gemeint ist) einzudringen und deren Absicht zu vereiteln, den Mond mit einer Nuklearwaffe anzugreifen. Dazu müssen Sie vor allem die Startpläne stehlen, aber während Ihrer Spionagetätigkeit werden Sie auch Gelegenheit haben, Informationen (werden für schnödes Geld verkauft) und Baupläne für neue Waffen (werden mit schnödem Geld gekauft) oder zeitlich begrenzte Verbesserungen (mehr Gesundheit) stehlen.

Jede Seite hat einen DEFCON Level (5 ist der niedrigste, 1 der höchste).Wenn Sie kein Meister der Tarnung und dim schleichen sind und von Kameras oder Wachen entdeckt werden, wird der DEFCON Level erhöht. Wenn Sie sterben, geht er einen ganzen Punkt nach oben. Wenn er über 1 hinausgeht, haben Sie eine Minute Zeit, das Ende eines Levels zu erreichen und die Seite, die Sie gerade infiltrieren, daran zu hindern, ihre Nuklearwaffen abzufeuern. Diese DEFCON Levels bestehen während des gesamten Spiels fort (Spieldauer ungefähr ein paar Stunden), sie können aber um einen Punkt gesenkt werden, indem Sie Offiziere dazu bringen, sich zu ergeben.

Die Ladezeiten zwischen den Levels sind doch ein wenig lang, was vermutlich daran liegt, dass diese nach dem Zufallsprinzip generiert werden, wobei verschiedene Module miteinander verknüpft werden. Das hat zur Folge, das das Spiel nicht wie eine Einheit wirkt, sondern bloß wie eine Abfolge relativ unzusammenhängender Levels. Außerdem kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass mit Hilfe der langen Ladezeiten die doch sehr kurze Spielzeit künstlich in die Länge gezogen werden soll.

Die meisten Levels beginnen damit, dass man ziemlich lange zu einer Anlage hinlaufen muss, die man infiltrieren soll. Die Kamera schwenkt nicht genügend weit zurück, was oft zur Folge hat, dass man mehr oder weniger in einen Wachmann hineinläuft, den man nicht sehen kann, obwohl er direkt im Blickfeld des Spions steht. Das bedeutet, dass man jeden Level mit einem langsam Hinbewegen zu einer Anlage beginnt und hoffen muss, dass der erste Wachmann, wenn man bei ihm ankommt (oder nahe genug an ihn herankommt, um ihn sehen zu können), gerade in die andere Richtung blickt. Stealth (heimliches Vorgehen) ist nicht nötig, um das Spiel erfolgreich bewältigen zu können, aber Stealth Kills (heimliche Tötungen) aneinanderzureihen, ist die beste Methode, eine hohe Punktzahl zu erzielen.

Sie können einige Stealth-Dinge tun. Sie können Gegner von hinten ausschalten, während Sie sich in Deckung befinden. Sie können Feinden in den Kopf schießen (später auch mit einer Pistole mit Schalldämpfer). Doch gelegentlich werden Sie einen Raum, ein Modul, durch eine Tür verlassen und in den nächsten Bereich gelangen, wo Ihnen ein Wachmann direkt ins Antlitz blickt. Es gibt keine Möglichkeit, das vorab zu wissen, was übel ist, da ein solcher Moment Ihre Stealth Combo abrupt beendet.Oft werden Sie in "2.5D" Schießstand-Räume kommen, die Sie dazu ermutigen, in Deckung zu gehen und zu versuchen, die Wachen unbemerkt Mann für Mann auszuschalten, wobei Ihnen ein Über-die Schulter-Blick die Aufgabe erleichtert. Wenn Sie geduldig sind, ist dies durchaus möglich, doch diese Räume, in denen sich mitunter sieben oder mehr Feinde aufhalten, neigen dazu, zu sehr lauten Schießständen zu werden.

CounterSpy ist eher ein Rätselspiel (puzzle game) mit gelegentlichem „twitch shooting“ als ein Stealth-Spiel, vor allem dann, wenn die Räume mit Ausnahme des DEFCON Levels nicht miteinander zu tun haben. Es wirkt wie Flickwerk, weil es das in Wahrheit auch ist. Es könnte unterhaltsam sein, rasch nach neuen Höchstscores zu jagen, doch da man leider nie wissen kann, ob der Gang durch die nächste Tür die Chance auf eine höhere Punktzahl killt, ist CounterSpy für diese Art zu spielen nicht wirklich geeignet.

CounterSpy überzeugt vor allem mit seinem Stil. Die an Winkeln reiche grafische Gestaltung, die gelungene Animation und selbst die 2,5-D-Deckung-Sache mit dem Über-die-Schulter-Schießen sehen cool aus. Aber das Ganze hat eine eigenartige tonale Unstimmigkeit an sich, die das Spiel unfertig wirken lässt. Die absurde Prämisse soll an Dr. Strangelove erinnern, doch leider ist das Skript halbherzig und nachlässig, wobei insbesondere der Humor auf der Strecke bleibt, während heimliches Vorgehen aufgrund der aneinandergestückelten Räume allzu oft unbelohnt bleibt.

PRO: Anfangs solide, lohnende Stealth-Action; nach dem Zufallsprinzip erstellte Levels sorgen dafür, dass jedes Spiel anders ist; tolle Spionageästhetik im Stil der 1960-er.

CONTRA: Die Stealth-Elemente sind später im Spiel nicht wirkungsvoll und verderben so den Spaß; das Schießen aus der Deckung ist nicht gut genug, um auf Dauer zu fesseln.

Abschließende Bewertung

Spiel: 5,75

Spaßfaktor: 5,0

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