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Hyrule Warriors – Der Spaß und Spiele Test

 

hyrule warriors review 01

Die Storys der Spiele der Zelda Serie erzählen oft von Kriegen in grauer Vorzeit und von Helden, die sich zusammentun, um sich gegen ein großes Übel zu stemmen. Sie wissen schon, die Rede ist von Kriegen, die sich so toll anhören, dass man sie in einem Spiel spielen möchte. Hyrule Warriors lässt dieses „Was wäre, wenn...“ Szenario Wirklichkeit werden. Hier können Sie sich endlich an einem epischen Krieg im Zelda Universum beteiligen, die Mächte des Bösen auf einem Schlachtfeld bekämpfen und Feinde durch Anwendung roher Gewalt besiegen anstatt bloß durch Rätsel, bei denen Sie Blöcke verschieben müssen. Hyrule Warriors bietet einige beliebte Elemente aus das Zelda Serie und sehr viele Dinge, die Fans Freude machen werden, doch klischeehafte Versatzstücke der Warriors Serie mindern den Reiz eines potenziell tollen Spin-off.

Zelda Fans werden die vielen Anspielungen auf die Serie und die Verneigungen vor ihr lieben: Impass' riesiges Schwert ist in Wahrheit das Giant's Knife (Schwert des Riesen) aus Ocarina of Time und die Attacken der Sheik's Harp (Harfe des Scheichs) sind Elementarzauber, die dadurch gewirkt werden, dass man Songs wie den Bolero of Fire des Feuertempels oder die Serenade of Water des Wassertempels spielt.

Falls Sie kein so großer Zelda Fan sind, dass Sie diese Anspielungen verstehen, werden Sie weitgehend alleingelassen, denn Hyrule Warriors bietet kaum etwas, das diese Dinge genauer erklärt oder sie in einen größeren Zusammenhang einordnet. Charaktere werden Ihnen einfach so ins Gesicht geschleudert, fast ohne Erklärung, wer oder was sie sind. Es wird von Ihnen erwartet, dass Sie wissen, wer wer ist und warum er oder sie tut, was er oder sie eben tut. Noch dazu setzt das Spiel Enthüllungen aus der Serie als bekannt voraus, die jedem Zelda Fan vertraut sind, etwa die wahre Identität des mysteriösen Ninja Sheik (Scheich). Angesichts dieser offensichtlichen Plotenthüllungen für Zelda Fans und nicht existierender Charakterentwicklung für Neueinsteiger stellt sich die Frage, für wen dieses Spiel eigentlich gemacht wurde.

Nach den ersten Stunden, in denen man im Rahmen der Storykampagne Charaktere, Moves und Umgebungen freischaltet, wird das Gameplay zur Plackerei. Es kann unglaublich befriedigend sein, die schicken Movesets für jeden Charakter zu entdecken, gegen klassische Feinde wie die Lizalfos zu kämpfen und neue Charaktere freizuschalten. Team Ninja gelang es perfekt, die Persönlichkeit eines jeden Charakters in seinem Kampfstil wiederzugeben und die Kämpfe machen während der ersten paar Stunden großen Spaß und sind auch leidlich spannend. Doch dann sind Sie gezwungen, dasselbe seichte Gameplay immer aufs Neue zu wiederholen.

Die schwierigen Combos ein paar Mal zu sehen ist cool, aber wenn man eine 20 oder 30 Minuten lange Mission spielt, in deren Verlauf man gezwungen ist, dieselben fünf oder sechs Moves ohne Unterlass anzuwenden, um tausende Feinde zu töten, die wenig mehr tun, als herumzustehen, lassen Begeisterung und Interesse rasch nach. In fast jedem Fall war es so, dass mir das Moveset eines neuen Charakters bereits wenige Minuten nach seiner Freischaltung zu langweilig wurde. Ich war ständig auf der Suche nach etwas Neuem und nie mit dem eintönigen Charakter zufrieden, den ich eben erst freigeschaltet hatte.

Die Umgebungen bieten ebenfalls wenig Abwechslung. Sie kämpfen an klassischen Schauplätzen wie vor dem Deku Tree oder auf dem Death Mountain (Todesberg), doch die verschiedenen Levels sind wenig mehr als Wechsel der Farbpalette. Die Missionen stoßen Sie in die Mitte einer Schlachtfeldkarte, die aus schmalen Lanes (Wegen) und wenig sonst bestehen, mit dem Sie interagieren könnten. Ihr Tun beschränkt sich darauf, Feinde zu töten, um Forts zu erobern. Sie müssen einen Schalter umlegen? Erobern Sie das Fort, in dem sich der Schalter befindet. Sie möchten ein Tor öffnen? Erobern Sie das Fort, das den Zugang zum Tor versperrt. Sie müssen keine Rätsel lösen und nie wirklich nachdenken. Sie drücken einfach auf Buttons und töten Bösewichte.

Die einzige echte Herausforderung stellen die Bosskämpfe dar. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Bossen um freischaltbare Charaktere, etwa Midna oder der Ghirahim. In diesen Kämpfen müssen Sie mehr oder weniger deutlich angekündigten Angriffen ausweichen und die Angriffsbuttons „mashen“ (möglichst schnell drücken). Doch es gibt gelegentlich auch Begegnungen mit klassischen Zelda Monstern wie King Dodongo. Um diese Monstrositäten erledigen zu können, benötigen Sie spezielle Gegenstände, die Sie sich im Level verdienen müssen, wie es auch in den klassischen Zelda Spielen der Fall ist, was diesen Kämpfen etwas mehr Spieltiefe verleiht (gefolgt von weiterem „button mashing“). Diese Kämpfe sind jedoch zwischen all dem „button mashing“ allzu selten anzutreffen und das Spiel setzt dem Spieler viel zu schnell Bosse erneut vor, die er bereits kennt.

Der zusätzliche Adventure (Abenteuer) Modus und das kooperative Spiel ändern nichts daran, dass das Gameplay reichlich monoton ist. Der Adventure Modus ist eine brettspielartige Nebenbeschäftigung, die Ihnen ermöglicht, die Overworld (Oberwelt) des Zelda Originalspiels zu erkunden, zusätzliche Gegenstände zu sammeln und Charaktere aufzuleveln. Leider müssen Sie trotzdem an sich wiederholenden Schauplätzen gegen dieselben faden Feinde kämpfen, um Ihren Belohnungen zu erhalten. Es kann unterhaltsam sein, im kooperativen Spiel mit einem Freund die Eroberung von Forts zu koordinieren, aber „button mashing“ mit einem Freund bleibt „button mashing“.

Das Beste an Hyrule Warriors ist, die stilisierten Versionen der klassischen Charaktere zu sehen zu bekommen, die Movesets der verschiedenen Charaktere auszuprobieren und sich daran zu erfreuen, wie viel Liebe Team Ninja für die Zelda Serie beweist. Doch Nostalgie und Fanservice können nicht allzu lange über die Schwächen des Spiels hinwegtäuschen. Hyrule Warriors leidet unter monotonem Gameplay, gehirntoten AI-Feinden und überlangen Missionen, die einen aufgrund der sich ständig wiederholenden Aktionen, Feinde und Umgebungen rasch ermüden lassen. Falls Sie ein enthusiastischer Zelda Fan und irgendwie gegen die Langweile von endlosem „button mashing“ immun sind, könnte Hyrule Warriors eine unterhaltsame Spielerfahrung sein. Ansonsten sollten Sie dieses Spiel auslassen.

PRO: Die Anspielungen auf die Zelda Serie; endlich können Sie Ihren liebsten Zelda Charakter spielen.

CONTRA: Endloses button mashing; viel zu wenig Abwechslung beim Gameplay; die Kämpfe werden nach ein paar Stunden extrem langweilig.

Abschließende Bewertung

Spiel: 3,5

Spaßfaktor: 4,0

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