Es dauert nicht mehr allzu lange, bis Middle-earth: Shadow of Mordor veröffentlicht wird. Auf der PAX Prime gewährten die Entwickler einen letzten Vorabblick auf das Spiel, wobei nach dem allgemeinen Gameplay und dem coolen Nemesis-System, die auf anderen Veranstaltungen präsentiert wurden, diesmal der Kampagnenmodus des Spiels im Mittelpunkt stand.
Monolith hat weder Kosten noch Mühen gescheut, um uns die weniger bekannten Geschichten aus Tolkiens Universum erzählen zu können. Bereiten Sie sich auf jede Menge „nerd speak“ vor.
Sie schlüpfen in die Rolle von Talion, einem Ranger von Gondor, der die erste Welle von Saurons Angriff auf Mittelerde überlebt. Saurons Rückkehr ist gleichbedeutend mit der Rückkehr des Bösen, doch seine Präsenz erweckt auch den Geist von Celebrimbor, dem Meisterschmied des Zweiten Zeitalters (Second Age), der Sauron half, die Ringe der Macht zu schmieden. Celebrimbors Geist verbindet sich mit Talion und beschert diesem so Kräfte, die denen der Ring Wraiths (Ringgeister) ähneln, darunter Gedankenkontrolle, Gedankenlesen und verbesserte Spurensuche/Verfolgung. Celebrimbor ist aber nicht bloß eine Rechtfertigung für Spielmechaniken, sondern die treibende Kraft hinter Shadow of Mordors tiefes Eintauchen in Tolkiens Legendenwelt.
In der PAX Prime Demoversion befindet sich Held Talion auf einer Mission, in deren Verlauf er auf Gollum stößt, den Langzeitträger des Einen Rings. Aufgrund seiner tiefen Verbindung mit dem Ring bemerkt Gollum den Wraith Spirit (Geist) von Celebrimbor, der an Talion haftet. Nachdem er den Meisterschmied erkannt hat, erlebt der Spieler einen Rückblick, in dem der lebendige Celebrimbor während des Zweiten Zeitalters bei der Kreation der Ringe zu sehen ist. Celebrimbors Geist kann sich nur noch an sehr wenig aus seinem sterblichen Leben erinnern, weshalb das Geheimnis, das sein Leben umgibt, eine Reise ist, die wir mit ihm unternehmen werden. Da ich Tolkiens Werk im Grunde nur in Gestalt der Filme kenne, finde ich es sehr schön, wie sich diese Geschichte vor den Augen des Spielers entfaltet. Diese Informationen existieren zwar in Wikis und weniger bekannten Büchern, aber es ist nett, das diese Epoche der Welt von Mittelerde in größerem Rahmen thematisiert wird.
In der Demoversion kam auch Talions Kräfte zum Einsatz: in einer Sequenz muss er von seiner Geistform (wraith form) Gebrauch machen, um Gollum zu verfolgen. Die „wraith vision“ (Geistersicht) wird mir demselben rauchig schwatzen Filter gezeigt wie in den Filmen, doch die tatsächliche Verfolgung erinnert mehr an die „eagle vision“, die wir aus Assassin's Creed kennen.Die Umgebung wird dunkel, während Feinde und interessante Personen in leuchtenden Farben hervorgehoben werden. Das Kampfsystem ist sichtlich von demjenigen der Batman Arkham Serie beeinflusst. Es gibt einen Button für den Angriff, einen für Konter/fürs Parieren und einen, um auszuweichen. Es gibt sogar ein Pendant zu Batmans Cape Stun (Betäubung mittels Umhang). Das Ihnen ermöglicht, einen Feind mit Angriffen/Schlägen einzudecken.
Es erscheinen immer wieder Spiele, die zu Blaupausen für ein Genre werden, doch Shadow of Mordor begnügt sich damit, Vertrautes zu bieten, wenn auch sehr gut implementiert. Ob neu oder nicht, die Kämpfe und das Durchstreifen der Spielwelt sind unterhaltsam. Positiv ist, dass man, wenn man das mit dem heimlichen Vorgehen völlig verbockt, wie es mir mehr als einmal passierte, auf ein gutes Kampfsystem zurückgreifen kann. Das Durchqueren der Spielwelt funktioniert recht gut, aber wenn man die offenen Bereiche der Welt erreicht, wird es ziemlich mühsam, da man kein Reittier herbeirufen kann, sondern alle Wege zu Fuß erledigen muss. Und dabei lernt man die grasbewachsenen Ebenen wesentlich besser kennen, als einem lieb ist. Die Story scheint der Star dieser Show zu sein.
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