Blackberry Smoke: Holding All the Roses (Earache)
In letzter Zeit tauchen immer mehr Bands auf, die verkünden, sich voll und ganz den Werten des sogenannten Classic Rock verschrieben zu haben, was gelegentlich wie eine umfassende Kapitulation vor der kreativen Faulheit anmutet, aber die enorme Popularität von Blackberry Smoke und ihren zahlreichen Kollegen deutet darauf hin, dass es da draußen ein großes Publikum gibt, das überhaupt kein Interesse an Fortschritt oder auch nur subtilen Änderungen hat. Zu ihrer Verteidigung muss gesagt werden, dass Blackberry Smoke das beste Pferd im nostalgischen Stall sind. Die Band erfreut mit ansteckender Lebensfreude und entspannter Authentizität, und damit ist sie rechtmäßiger Erbe des vor kurzem von den Black Crowes geräumten Throns. Holding All the Roses hat ehrliche Absichten – dies sind gut gemachte, schnörkellos eingespielte Hymnen und Balladen, die sich respektvoll vor den besten Werken von Little Feat und Foghat verneigen. It ain’t broke, kann man das aus Atlanta stammende Quintett fast murmeln hören, weshalb keine Reparaturen notwendig sind, und Songs wie „Woman in the Moon“ und „Payback’s a Bitch“ sind so lebendig und schwungvoll, dass man geneigt ist, diese Meinung zu teilen. Wenn man vom Sub-Quo-Dröhnen „Rock and Roll Again“ absieht, ist dies ein unglaublich liebenswertes Aufrechterhalten 40 Jahre alter Prinzipien.
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