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Steven Wilson: Hand. Cannot. Erase (Albumkritik)

 

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Steven Wilson: Hand. Cannot. Erase (Kscope)

Als unbestrittene Leitfigur und bekanntester Workaholic des modernen Progressive Rock muss Steven Wilson nicht mehr viel beweisen. Trotzdem ist sein viertes Soloalbum alles andere als eine behagliche Wiederbekräftigung alter Werte. Im Unterschied zu seinem vielgepriesenen Album The Raven that Refused to Sing aus dem Jahre 2013, auf dem er uns mit viktorianischen Geistergeschichten erfreute, ist Hand. Cannot. Erase. ein Werk, das ganz in der akustischen und spirituellen Moderne verwurzelt ist. Er verzichtet darauf weitgehend auf frühere Prog-Versatzstücke und setzt stattdessen auf eine innovative Mischung von düsteren und nachdenklichen Industrial-Klanglandschaften und rauhen, kräftigen Ensemble-Darbietungen seiner virtuosen Mitstreiter. Als Inspiration für dieses Album diente Wilson die seltsame wahre Geschichte der jungen und lebensfrohen Joyce Carol Vincent, die fast drei Jahre lang tot in ihrem Appartement lag, bis sie endlich entdeckt wurde. Das Ergebnis ist eine reichhaltige musikalische Reise mit zahlreichen Momenten lebhafter melodischer Einfachheit, die durch Gedanken über städtische Entfremdung und gesellschaftliche Distanz Bedeutung und Tiefe gewinnt. Wilsons raffinierte Fähigkeiten als Songschreiber und Studioguru bringen Lieder hervor, die ein viel größeres Publikum verdienen als jene Fans, die sein Werk als modernes Äquivalent von Pink Floyd und Genesis betrachten. Diese werden Guthrie Govans glühende Gitarrensoli als Kaufgrund ausreichen; für alle anderen ist dies ein intelligentes, gefühlvolles Kunstwerk.

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