Am Wochenende erhielt The Witcher 3 einen neuen Patch, der für etliche Änderungen sorgte. Keine dieser Veränderungen und Anpassungen ist für sich allein genommen weltbewegend, aber in ihrer Gesamtheit sorgen sie dafür, dass das Spiel um einiges ausgereifter, nutzerfreundlicher und vollständiger wirkt.
Seit der Veröffentlichung von The Witcher 3 im Mai schiebt Entwickler CD Projekt Red regelmäßig kostenlose Updates und herunterladbare Inhalte nach, von Performance-Verbesserungen über Outfits und Waffen bis hin zu ausgewachsenen Storymissionen. Ich habe all diese Änderungen und Erweiterungen mit Interesse verfolgt und bin on dem beeindruckt, was ich bisher gespielt habe.
Am vergangenen Wochenende erhielten wir weder neue Missionen noch neue Ausrüstung, aber etwas, das genauso gut ist – den bedeutenden neuen Patch 1.07. Er ist auf dem PC ungefähr 5 GB groß und bietet tonnenweise kleine Verbesserungen, manche deutlicher bemerkbar als andere. Am Sonntag startete ich das Spiel nach rund eineinhalbwöchiger Pause, um zu sehen, was sich verändert hat.
Ich habe mehr als 100 Stunden The Witcher 3 auf dem PC, und rund 60 auf der PS4 gespielt. Dabei habe ich mich an die vielen kleinen Eigenheiten des Spiels gewöhnt, weshalb mir viele der kleinen Veränderungen stärker aufgefallen sein dürften als den meisten anderen Spielern. Ich habe das gepatchte Spiel weder auf PS4 noch auf Xbox One ausprobiert – die Leute von Digital Foundry berichten, dass Patch 1.07 auf den Konsolen an manchen Stellen die durchschnittliche Framerate senkt, was schade ist, auch wenn ich es nicht direkt bestätigen kann.
Zunächst, die größte Änderung, die eine richtige Megatonne ist. Aus den Patch Notes:
Fixes an issue where in certain circumstances gravity ceased to apply to the player’s horse.
Keine fliegenden Pferde mehr! Wir leben in einer Zeit der Wunder. Die andere große Veränderung ist, dass Sie nun in den Spieleinstellungen (game options) eine alternative Steuerungseinstellung (control setting) auswählen können:
Das Resultat ist, dass Geralt sich nun in einem engeren Radius dreht/im Kreis läuft, wodurch er um einiges leichter steuerbar ist. Das passiert, wenn ich versuche, mit dem Original-Steuerungsschema in einem engen Kreis zu laufen/mich umzudrehen, während ich einen Controller verwende:
Und so drehe ich mich mit dem neuen alternativen Steuerungsschema:
Der Unterschied mag nicht groß erscheinen, aber jeder, der das Spiel ausgiebiger gespielt hat, wird ihn sofort bemerken. Um ihn gründlich zu testen, brachte ich ein paar Stunden damit zu, die neue Wolf School Rüstung zu suchen (Anmerkung: Diese Mühe lohnt sich! Sie werden in Kaer Morhen einige Orte erkunden, die Sie vielleicht bisher übersehen haben, und die Rüstung selbst ist cool.) Während meiner Erkundungstour bemerkte ich, dass ich Wendeltreppen und andere enge Treppen leichter hinaufgehen und mich auf schmalen Graten und Klippen um einiges sicherer bewegen konnte, ohne ständig einen Absturz befürchten zu müssen abzustürzen. Auch im Kampf bietet diese Änderung Vorteile, vor allem dann, wenn Sie sich mitten im Kampf entschließen, die Flucht anzutreten oder sich an einen Ort zurückzuziehen, der Ihnen einen taktischen Vorteil bietet.
Ich liebe Geralts Pferd Roach, aber sie zu steuern, kann mehr als nur mühsam sein. Deshalb ist es schön, dass Roachs Steuerung mit dem neuen Patch ebenfalls verbessert wird. Die Fortbewegung zu Pferde ist noch immer nicht ganz frei von Problemen — es ist nun leichter, Roach durch einen engen Gang oder über eine schmale Brücke oder durch eine andere Engstelle zu bringen, aber es ist noch nicht wirklich leicht, und die Auto-Navigation auf Pfaden funktioniert noch immer nicht ganz korrekt. Ich musste feststellen, dass Roach noch immer Abzweigungen nimmt, die vom Pfad auf meiner Minikarte weg führen.
Das Inventar-Menü wurde mit einem neuen Books (Bücher) Tab ausgestattet, was Ihnen ermöglicht, alle Bücher und Dokumente einzusammeln, ohne sich Gedanken machen zu müssen, ob in Ihrem Usable Items (Verwendbare Gegenstände) Tab noch genügend Platz für wirklich nützliche Dinge ist. Sie können also so viele Kopien von My Evening With A Vampire und Witchers: Not Quite The Devils You Thought sammeln, wie Sie wollen.
Das ist eine erhebliche Verbesserung. Sie beseitigt zwar nicht die generell sehr ungeschickte Gestaltung der Menüs des Spiels, aber sie sorgt wenigstens dafür, dass der wichtigste Tab (Usable Items) weniger überfüllt ist.
Geralt hat außerdem Zugang zu einem Stash (Versteck), in dem er Gegenstände lagern kann, was eine tolle Nachricht für alle Sammler von Waffen und Rüstungen ist, die jeden nur möglichen Witcher Gegenstand herstellen und sich von keinem trennen möchten. Es gibt nicht viele dieser Verstecke (stash locations)— eines für jeden der wichtigen Orte des Spiels. Sie werden durch ein grünes Icon auf der Karte markiert.
Sobald Sie bei Ihrem Versteck eingetroffen sind, können Sie dort lagern, was immer Sie wollen:
Ich hinterlegte dort all die Witcher Ausrüstung, die ich nicht verwende, und dazu auch noch mein kostbares entwendetes Portrait von Hierarch Hemmelfart. Ich bin mir sicher, dass Sie mir zustimmen werden, dass dieses unbedingt sicher aufbewahrt werden muss.
Eine weite nettere Interface-Verbesserung ist, dass Sie nun Formeln für Crafting (Herstellung von Gegenständen) und Alchemie „pin“-en können. Die Zutaten, die Sie für gepinnte Rezepte benötigen, werden im Shopkeeper (Händler) Menü hervorgehoben, wodurch es um einiges leichter wird herauszufinden, welche Dinge Sie für das, was Sie machen möchten, brauchen.
Das sind die Veränderungen, die den meisten Spielern auffallen dürften. Es gibt daneben aber noch viele kleinere. (Allem Anschein nach ändert der Patch die Level-Erfordernisse für manche Rüstungen. Das ist doch eigenartig.) Wie ich bereits erwähnte, können Sie das komplette Changelog hier studieren, aber zu den Dingen, die mir auffielen, zählen: Wenn Geralt mit einem aktivierten Quen Schild eine Konversation beginnt, explodiert dieses nicht mehr laut, wenn das Gespräch startet. (Hurra!) Die Minikarte ist viel leichter lesbar, wenn man sich in kleinen Höhlen und Dungeons befindet, wodurch es einfacher wird, festzustellen, wo man gerade ist und wie man den Bereich verlassen kann. Die Rüstung und Waffen, mit denen Sie gerade ausgestattet sind/die Sie gerade verwenden, werden nun im Reparaturmenü hervorgehoben, so dass Sie nicht mehr versehentlich das Schwert reparieren werden, das Sie ohnehin verkaufen wollten.
Es gibt auch einige neue Grafikoptionen, darunter ein paar neue Einstellungen für die Nvidia HairWorks Technologie des Spiels, die dafür berüchtigt ist, die Performance zu killen. (Ich lasse sie trotzdem ausgeschaltet.) Der Patch verspricht darüber hinaus generelle Performance-Verbesserungen. Wie ich bereits weiter oben erwähnte, kann ich nichts zu der schlechteren Performance sagen, die die Leute von Digital Foundry auf den Konsolen bemerkten, da das Spiel (zumindest für mich) auf dem PC immer sehr gut läuft – ich verwende eine GTX 970 und erhielt mit „high/ultra“ Einstellungen stets eine solide Performance, sofern ich die HairWorks ausgeschaltet lasse. Nach dem Patch spiele ich mit denselben high/ultra Einstellungen und erhalte noch immer solide 60fps.
Der Patch 1.07 beinhaltet viele weitere kleine Änderungen/Anpassungen und ich bin mir sicher, dass es viele gibt, die ich noch nicht bemerkt habe. Alles in allem ist es eine weitere willkommene Verbesserung, die beweist, dass ein Entwickler, der sich ohnehin stets große Mühe gibt, auch nach der Veröffentlichung eines Spiels fleißig weiterarbeitet, um den Spielern ein exzellentes Produkt bieten zu können.
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