Public Image Ltd: What the World Needs Now... (Albumkritik)

 

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Public Image Ltd: What the World Needs Now... (PiL Official)

Im Video für „Double Trouble“, die erste Nummer dieses Albums, tobt ein mit Brille und Strickjacke bekleideter John Lydon über unrettbar zerrüttete häusliche Beziehungen: “Wot, you fucking nagging again? The toilet’s fucking broken again? I repaired that!” Sein Ekel, als er mit der Schinderei des Ehelebens in den mittleren Jahren abrechnet, ist fiebrig. Auch wenn das nicht gerade das ist, wofür er die Punk-Kriege ausfocht – noch verstörender ist, dass die Electro-Country-Nummer „The One“ ein seiner Frau gewidmetes Liebeslied ist -, ist es doch ein mitreißender Einstieg in PiLs 10. Album.

Und das Album hat einige Vergnügen zu bieten: die hypnotische Kargheit der Rhythmussektion während des achtminütigen Dub-Groove „Big Blue Sky“, Lu Edmonds’ schillernde Gitarre auf „Whole Life Time“ und Lydons ungebremste Bissigkeit, während er sich im Stacato-Post-Punk „Bettie Page“ über “the greatest pornographic country in the world” aufregt und das Krautrock-artige „Shoom“ mit erzürnten, willkürlich eingefügten Kraftausdrücken (“Botox? You’re bollocks! Fuck off!”) durchsetzt. Allerdings muss man eingestehen, dass es dem 2012 erschienenen This Is PiL ähnelt– und dass man, wenn man sich nach einer wirklich engagierten Abrechnung mit dem Establishment sehnt, derzeit mit Sleaford Mods eindeutig besser bedient ist.

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