Chvrches: Every Open Eye (Virgin)
Drei lautstarke Synth-Pop-Kracher eröffnen das zweite Chvrches Album und machen die Absicht des schottischen Trios mehr als deutlich: die Musiker setzen noch stärker auf die Formel, die sie dorthin brachte, wo sie heute sind. Es ist ein selbstbewusster und zugleich auf Nummer sicher gehender Nachfolger ihres Debütalbums The Bones of What You Believe, mit dem sie auf Anhieb den US-Markt erobern konnten. Man greift die Stadion-Pop-Momente des Erstlings auf und erhöht die Intensität, ohne seinen Charme zu zerstören. Über das ganze Album hinweg ist eine einnehmende Kombination von unbeugsamem Überlebenswillen und atemlosem Optimismus zu spüren - „Make Them Gold“ und „Clearest Blue“ blicken in eine bessere Zukunft, wobei letzterer Song eine Art Update von Depeche Modes „Just Can’t Get Enough“ darstellt. Die Titel der zweiten Hälfte dieses Albums scheinen darauf hinzudeuten, dass sie sich auf einem Goth-Trip befinden - „Playing Dead“, „Bury It“, „Down Side of Me“ –, aber viele dieser Songs bieten eine willkommene Pause für Gedanken, denn sie verfügen über wesentlich mehr Raffinesse als die offensichtlichen Hits. Das Album endet mit „Afterglow“: der Kater nach der Party - Chvrches so hübsch wie selten.
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