Beach Slang: The Things We Do to Find People Who Feel Like Us (Big Scary Monsters)
In einem Jahr (2015), in dem mehrere junge Bands - Dilly Dally, Bully und andere – versuchten, den Leichnam des lauten, punkigen Alt-Rock wiederzubeleben, war das aus Philadelphia stammende Quartett Beach Slang der Konkurrenz um einige Straßen voraus. Diese Band ist wirklich merkwürdig: die üblichen Typen in ihren Zwanzigern, aber mit einem Frontmann in seinen Vierzigern. Dieser, ein Mann namens James Alex, klingt – ähnlich wie Guided By Voices’ ebenso spätberufener Frontmann Robert Pollard –, als müsste er sich überwinden, diese Rolle zu übernehmen. Das es ihm gelingt, ist der Qualität der Songs zu verdanken: Beach Slangs Debütalbum klingt ein vergessener Untergrundklassiker aus dem Jahre 1989 oder 1990; jeder Song hängt seine Hooks auf massiven Gitarrenlinien auf. Es ist ein Indie-Album, aber es klingt trotzdem riesig – und nicht auf anmaßende Art. „Too Late to Die Young“ gerät ein wenig auf Gaslight Anthem Territorium, wobei Alex beklagt, dass er “ain’t never felt love” (noch nie Liebe empfunden hat), und die Punks romantisiert, aber dieser Tempowechsel ist auf einem Album notwendig, dessen hauptsächliches Interesse darin besteht, den Hörer klanglich an die Wand zu nageln.
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