Aurora: All My Demons Greeting Me As a Friend (Glassnote)
Die norwegische Sängerin und Songschreiberin Aurora Aksnes hat einiges mit Ellie Goulding gemein. Zunächst ist sie ebenfalls eine John Lewis Künstlerin, denn sie lieh ihre ätherische Stimme dem letztjährigen Weihnachts-TV-Werbespot des Department Store. Und Aurora macht, ebenfalls wie ihre englische Kollegin, kalten bombastischen Pop, nur dass ihr der Sinn mehr nach „angsty“ Melodrama steht. Das dominierende Thema ihres Debütalbums ist die gewaltsame Unterwerfung, wobei Aurora abwechselnd nach jemandem sucht, den sie „erobern“ kann, den Boden unter den Füßen eines Angebeteten küsst und von einem Mann über den Haufen geschossen wird, als Präventivschlag gegen die Härten des Lebens. Diese Gedanken würden vermutlich verstörend klingen – vor allem aus dem Mund einer Neunzehnjährigen -, wären sie nicht in akustische Geziertheit gebettet. Auroras Stimme verfügt über eine kindliche Reinheit und die zeitweilig minimalistische Produktion klingt auf eine gewisse Trip-Hop-Art vage modisch, doch diese Spärlichkeit lässt die Songs oft ein wenig kraftlos wirken. Das Resultat ist ein Album, dessen potenzielle Kraft gedämpft, wenn nicht gänzlich neutralisiert erscheint.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen