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Kano: Made in the Manor (Albumkritik)

 

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Kano: Made in the Manor (PLG)


Kanos Position im Pantheon des Grime ist eine merkwürdige. Als die Renaissance des Genres im vergangenen Jahr so richtig begann, war er weder im Hintergrund der Videos anderer Künstler noch zusammen mit Kanye West auf den Bühnen diverser Musikpreisverleihungen zu sehen. Stattdessen ließ er sich Zeit und startete ein Comeback zu seinen eigenen Bedingungen. Made in the Manor ist eine Rückbesinnung auf längst vergangene Tage im Osten Londons: Texte nennen Straßen, Postleitzahlen und Friseure, während die Produktion musikalisch von messerstichartigen Synthesizereinsätzen im Stil von Pendulum („Hail“) bis hin zu pulsierendem Bass und einem minimalistischeren Sound („New Banger“) reicht. Kano bietet seine Texte nach wie vor im Schnellfeuermodus dar, den er in zahllosen Grime Battles verfeinerte, aber hat es nun eindeutig auf Größeres abgesehen. Während Stormzy und Novelist sich auf härtere, mopische Tracks konzentrieren, die ihre Welt und sonst so gut wie nichts thematisieren, bietet Kano hier mehr Abwechslung und leichter zugängliche Kost. Manche der Songs irritieren und scheppern und können nicht so recht überzeugen, darunter eine langsame, sich hinziehende Ode an seine Schwester („Lil Sis“), aber andere – etwa das Highlight „A Roadman’s Hymn“ – zeigen einen MC, der zum Künstler gereift ist. Grime setzt seinen Aufstieg fort und Kanos neuer Stil könnte genau das Richtige für all jene sein, die sich nach etwas Erwachsenerem sehnen.

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