Underworld: Barbara Barbara, We Face a Shining Future (Albumkritik)

 

Underworld: Barbara Barbara, We Face a Shining Future (Caroline International)

Obwohl Underworlds Karl Hyde und Rick Smith das beibehalten haben, was an ihren größten Triumphen – Dubnobasswithmyheadman und Second Toughest in the Infants waren zwei der am meisten geschätzten Dance-Alben der 1990-, lastet die Geschichte seiner Macher nicht auf Barbara Barbara, We Face a Shining Future. Karl Hydes “gefundene” Texte (es werden Schnipsel zufällig mitgehörter Konversationen verwendet) sind bewegende, zerstückelte Beschwörungen der Desorientierungen des modernen Stadtlebens. Selbst der Titel ds Albums ist eine im realen Leben aufgeschnappte Äußerung, eine Phrase, die Hydes Vater kurz vor seinem Tod zu seiner Ehefrau, der Mutter des Künstlers, sagte. „I Exhale“, der erste Song des Albums, hat die schmierige Atmosphäre von David Bowies Lodger und sein “blah, blah, blah” Motiv imitiert den “far, far, far, away” Refrain von „Red Sails“. Aber von diesem Song und von „If Rah“ abgesehen, ist Barbara Barbara, We Face a Shining Future verträumt und zurückhaltend. Die sanft bedrohliche Instrumentalnummer „Santiago Cuatro“ wartet mit einem Mittlerer-Osten-Feeling auf, während die glatte Synthpop-Textur von „Nylon Strung“, der letzten Nummer des Albums, einen Zustand der Glückseligkeit erreicht.