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Jay Som: Anak Ko (Albumkritik)


Jay Som


Jay Som: Anak Ko (Polyvinyl)



Die in L.A. beheimatete Melina Duterte legt nun ihr drittes Album als Jay Som vor. Sie begann als Bedroom-Pop-Künstlerin, die, wie es sich in diesem Genre gehört, ihre ersten beiden, von Kritik und Publikum gelobten Alben komplett selbst schrieb und einspielte Ihr subtiler, hauchzarter Indie-Pop war wie bei vielen US-Dreampop-Bands von einer Liebe zu Shoegaze der 80er geprägt, aber Duterte ließ sich auch von den Funk-Alben ihres Vaters und ihren Jugendjahren als Trompeterin inspirieren. Darüber hinaus ist ihre philippinische Abstammung ein nicht unwesentlicher Faktor.

Auf Anak Ko (Tagalog für “mein Kind”) ist Duterte nun mit einer Band zu hören. Das Interessante ist, dass wesentlich mehr in die Produktion investiert wurde, aber diese Veröffentlichung ruhiger ist als der 2017 erschienene Vorgänger Everybody Works.. Dafür ist das neue Werk erheblich versierter, weshalb die professionellere Produktion sehr willkommen ist, da sie die Details erst so richtig hörbar macht. Gefällige Nummern wie „Superbike“ lassen den Shoegaze-Fetisch noch deutlich erkennen, aber im Laufe dieser neun Tracks wird zunehmend klar, dass “indie rock” nicht länger ausreicht, um diese sich wandelnden Liebeskummer-Schnulzen zu beschreiben, die mit programmierten Drums und Keyboards aufwarten; „Tenderness“ klingt seltsamerweise ein bisschen wie Prefab Sprout. Wie die vorherigen Alben von Jay Som klingt auch Anak Ko beim ersten Hören ziemlich leichtgewichtig, was nicht zuletzt auf Dutertes gewinnendes Gurren zurückzuführen ist, aber es macht sich bezahlt, länger in ihrem sich entwickelnden Traumraum zu verweilen.



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