Nach Monaten voller verpasster Gerichtstermine und Verletzungen der Bewährungsauflagen heißt es nun für Lindsay Lohan ab ins Gefängnis.
Und zwar für 90 Tage. Was dank der Überfüllung der Gefängnisse und Lindsay Lohans Promistatus vermutlich darauf hinauslaufen wird, dass sie tatsächlich für ungefähr viereinhalb Minuten hinter Gitter muss. Aber das ist immerhin besser als gar nichts. Juristisch gesehen ist die Gefängnisstrafe auf ihre Verhaftungen wegen Trunkenheit am Steuer im Jahre 2007 und das nachfolgende Nichteinhalten der Bewährungsauflagen zurückzuführen, aber wenn man ganz ehrlich ist, hätte Lindsay Lohan sie auch für jede Menge anderer Dinge ausfassen können.
Irgendwie ist es traurig. Ich glaube, dass ich Lindsay Lohans Unmengen an zusammenhanglosen Tweets am meisten vermissen werde. Nein, die vielen Photos, die sie beim Hinfallen zeigen. Nein, die öffentlichen Streitereien mit ihrem Vater. Nein, nichts. Das ist es. Mir wird im Zusammenhang mit Lindsay Lohan nicht das Geringste abgehen, wenn sie im Gefängnis sitzt.
Ihr Fall sollte allen Möchtegern-Kriminellen als abschreckendes Beispiel dienen. Man kann vielleicht vor dem Gesetz davonlaufen, aber verstecken kann man sich nicht. Zugegeben, Lindsay Lohan hat nie wirklich versucht, sich den Strafverfolgungsbehörden zu entziehen – sie war zu sehr damit beschäftigt, ihren Alkoholdetektor zum Anschlagen zu bringen und in Nachtclubs hinzufallen und sich von Kellnerinnen schlagen zu lassen und vorzugeben, ihr wäre der Reisepass gestohlen worden, um vor irgendwem oder irgendetwas davonzulaufen -, aber trotzdem trifft das oben Geschriebene weitgehend zu.
Und gestern im Gericht holte das alles sie ein. Die Details ihrer Verhaftungen wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss aus dem Jahre 2007. Dass sie in beiden Fällen behauptete, nicht die Fahrerin gewesen zu sein. Dass sie behauptete, die mit Kokain gefüllte Hose, die sie trug, würde jemand anderem gehören, obwohl sie vom Kokain high war, als sie das sagte, und es sich um ihre Lieblingshose handelte. Dass sie sieben Mal gegen ihre Bewährungsauflagen verstieß, indem sie nicht zu den vorgeschriebenen Therapiesitzungen erschien. Dass sie einen Gerichtstermin platzen ließ, weil sie unbedingt in Cannes feiern musste.
Und deshalb wurde sie zu 90 Tagen Gefängnis verurteilt. The Los Angeles Times berichtet:
Am Dienstag verurteilte eine Richterin in Beverly Hills Lindsay Lohan zu 90 Tagen im Gefängnis, weil sie wiederholt gegen ihre Bewährungsauflagen verstoßen hat, und ignorierte das tränenreiche Flehen der Schauspielerin um noch eine Chance. [Richterin] Revel verhängte die drei je 30-tägigen Haftstrafen und ordnete außerdem an, dass Miss Lohan anschließend 90 Tage in einer geschlossenen Drogenrehabilitationsklinik verbringen muss - eine viel härtere Strafe als die Anklagebehörde begehrt hatte.
Lindsay Lohan kann einem wirklich Leid tun. Selbst wenn sie nur – was sehr wahrscheinlich ist - einen Teil ihrer Strafe absitzen muss, wird sie das Gefängnis als heruntergekommene, erschöpfte, vorzeitig gealterte, zitternde und drogenabhängige Teilnehmerin an Schlägereien und qualvollen Sexspielen mit mehreren männlich aussehenden Lesben verlassen.
Zugegeben, das liegt daran, dass sie so ins Gefängnis gehen wird, aber wie auch immer.
Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, musste sie sich während der Verhandlung auch noch „Fuck U“ auf ihren Mittelfinger lackieren und diesen dann auch noch in die Kameras halten, was ihr eine weitere Strafe wegen Missachtung der Justiz eintragen könnte. Aber wahrscheinlich muss sie als Prominente dafür nur zur psychiatrischen Begutachtung. Wie dem auch sei, Lindsay Lohan versteht es wirklich, ihre Karriere und ihren Ruf systematisch zu ruinieren.
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