Sagte gerade jemand Justin Bieber? Schnell, geben Sie mir ein Handtuch, damit ich mir den Schweiß von der Stirn wischen kann. Schließlich ist er ja so wunderbar und kann so gut wie alles. Nachdem ich die Alben, T-Shirts, Poster gekauft habe, spare ich zurzeit, damit ich mir Produkte aus seiner Nagellack-Kollektion kaufen und dann wie ein Goth herumtollen kann, dem eine Dosis Glücklichkeit verabreicht wurde.
Es scheint wirklich nichts zu geben, das Justin Bieber nicht tun kann. Nachdem er Twitter zum Absturz gebracht hatte, hatte ich irgendwie gehofft, er würde verschwinden und erst wieder auftauchen, wenn er in die Pubertät gekommen ist und sich einen dicken Oberlippenbart hat wachsen lassen.
Allein der Bieber-Zug rast unermüdlich weiter, denn der singende Zwerg wagt sich nun auch noch in die Welt der amerikanischen rhythmischen Poesie vor, Ihnen und mir besser bekannt als Rap. Aber sagen Sie es bitte nicht weiter; es hat nämlich den Anschein, als solle das eine Art Geheimnis bleiben, denn er nimmt unter dem Pseudonym „Shawty Mane“ auf. Wahrscheinlich, damit das ganze, sollte es wider erwarten kein Erfolg werden, einfach unter den Teppich gekehrt und vergessen werden kann.
Es kommt nicht oft vor, dass kanadische Kinder Rap-Alben aufnehmen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen, aber in erster Linie hängt es wohl damit zusammen, dass kaum jemand auf Songs über sexuelle Frustration und tägliche Experimente in Sachen Masturbation erpicht ist. Allerdings ist, wenn man etwas intensiver darüber nachdenkt, die meiste Rap-Musik vom Prinzip her gleich. Hören Sie sich die Ergüsse eines x-beliebigen Rappers an und Sie werden feststellen, dass sich ein „Gentleman“ über seine Ho´s, Bitches, sündteuren Autos, Nachtclubbesuche und Besäufnisse mit überteuertem Champagner auslässt.
Es mag zwar bisweilen Ausnahmen geben, aber das Endresultat ist immer ein blödsinniger Song. Jeder war total begeistert von Jay-Zs letztem großem Hit mit dem Titel „Empire State Of Mind“. Okay, zugegeben, die Hooks waren eingängig, aber das war auch schon alles. Wenn man nicht aus New York City stammt oder zumindest immer wieder den Big Apple besucht, hat der Song überhaupt keine Relevanz.
Jay-Z rappt darin ständig über Örtlichkeiten in der Stadt und hört sich dabei wie ein GPS-System an, das kurz davor ist, den Geist aufzugeben, und wahllos irgendwelche Anweisungen von sich gibt.
Justin Bieber – oder „Shawty Mane“, wie er genannt werden möchte – wird es vermutlich schwer haben, Themen zu finden, über die er rappen kann. Er darf zum Beispiel keine „schlimmen“ Wörter verwenden. Vor allem, weil er noch zu jung ist, welche zu kennen, aber auch, weil er sie nicht aussprechen dürfte, um seine minderjährigen Fans nicht zu korrumpieren.
Er ist jedoch erpicht darauf, seine angeblichen Rap-Künste zur Schau zu stellen, weshalb er das folgende Video produziert hat, dass wesentlich glaubwürdiger wirken würde, wäre es in der Post Production nicht so heftig geschnitten worden:
Nach dem anhören der ersten 10 Sekunden kann ich bestätigen, dass eine Karriere als Rapper wirklich nicht das richtige für Shawty Bieber (oder wie immer er genannt werden will) wäre.
Textbeispiel gefällig? „Speaking in tongues Yebedabadaba ba da wa la/I'm killing this caca.“
Caca? Das klingt ja fast schon anstößig. Beginnt damit vielleicht Justin Biebers „harte“ Phase? Oder hat da eine Gruppe von Legasthenikern Scrabble gespielt und der singende/rappende Gnom hat einfach die Wörter abgelesen, die von ihnen gelegt wurden?
Da dies nun sein zweites „musikalisches“ Projekt ist, gehe ich davon aus, dass er demnächst etwas völlig anderes machen wird. Etwa mit seinem Penis großflächige Bilder malen und diese in einer Galerie moderner Kunst ausstellen.
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