Ein Manager von Microsoft erklärte am Donnerstag auf einer Konferenz für Investoren, dass Kinect nicht nur weiß, wie viele Menschen sich im Raum aufhalten, wenn eine Werbeeinschaltung gezeigt wird, sondern auch, welche Farben ihre Kleidung hat. Uh-oh.
Bedenken in punkto Datenschutz sind im Zusammenhang mit Kinect nichts Neues. Beim BMO Capital Markets Forum führte Dennis Durkin, der COO von Microsofts Interactive-Entertainment-Abteilung, aus, dass, sollte jemand eine Sportveranstaltung im Fernsehen anschauen, während Kinect eingeschaltet ist (zum Beispiel ESPNs Streaming–Sevice für die Xbox), das Gerät anhand der Farbe der Kleidung ableiten könne, welches Team der Seher unterstützt, und in der Lage sei, dementsprechende Werbung zu schalten.
Digital Trends stellt dazu fest, dass sich dies nicht wesentlich von der Methode unterscheidet, wie Facebook Werbebotschaften schaltet. Jedoch ist im Falle des sozialen Netzwerks so etwas wie eine aktive Bekanntgabe erforderlicher Informationen notwendig (indem man sich entscheidet, den Lieblingsfilm, Lieblingsteam, bevorzugte Speisen, etc. publik zu machen). Durkins Beispiel lässt allerdings den Schluss zu, dass die Nutzer nicht wissen, dass sie für Marketingzwecke beobachtet, ja regelrecht studiert, werden. Die Resultate würden natürlich zusammengefasst werden – d.h. es würden Tabellen und Zahlen gespeichert, nicht Videos, die die Nutzer zeigen -, aber das Ganze klingt doch bedenklich nach George Orwells „1984“.
Es hört sich immerhin so orwellianisch an, dass sich Microsoft, nachdem darüber im Wall Street Journal berichtet worden war, genötigt sah, folgende Erklärung abzugeben:
| Xbox 360 and Xbox Live do not use any information captured by Kinect for advertising targeting purposes. Microsoft has a strong track record of implementing some of the best privacy protection measures in the industry. We place great importance on the privacy of our customers' information and the safety of their experiences. |
Aber wenn man Durkin beim Wort nimmt, bedeutet es, dass die Möglichkeit besteht, unabhängig davon, ob davon Gebrauch gemacht wird oder nicht.
Hat schon jemand versucht, Kinect-Spiele mit einem Move Controller in der Hand zu spielen?
Wird Kinect dann wütend?
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