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James Bond 007: Blood Stone (Test)

 

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Ian Flemings britischer Superspion kehrt in einem neuen Originalabenteuer mit dem Titel James Bond 007: Blood Stone zurück, das zu den am wenigsten originellen Videospielen seit langem gehört. Blood Stone ist ein unterhaltsamer Shooter, der gerade gut genug ist und dessen Macher unverschämt offensichtlich von besseren Spielen abgekupfert haben.

Die Daniel-Craig-Version von Ian Flemings Bond wird auf internationale Verbrecherjagd geschickt, um eine Bedrohung durch Biowaffen auszuschalten, ein Abenteuer das allem Anschein nach nicht das Geringste mit Diamanten zu tun hat, wie der Titel vermuten lässt. Vielleicht ist der Titel auf den Auftritt der Sängerin Joss Stone, die in dem Spiel so etwas wie das Bond-Girl sein soll, oder auf die kurze Gastrolle eines mit Edelsteinen besetzten Messers gemünzt. Wie dem auch sei, Blood Stone ist in erster Linie ein simpler Shooter, der mit einer gehörigen Dosis Verfolgungsjagden, Explosionen und moderner James-Bond-Action angereichert wurde.

Ideale Spieler

James-Bond-Fans, die weder Splinter Cell: Conviction noch Batman: Arkham Asylum gespielt haben, zwei Spiele, in denen das Gameplay von Blood Stone wesentlich besser umgesetzt wurde.

Warum Sie sich für dieses Spiel interessieren sollten

Dies ist ein Bond-Spiel von Bizarre Creations, den Leuten, die gute Spiele wie Project Gotham Racing, Blur und The Club sowie großartige Spiele wie Geometry Wars machen. Sie verfügen über das Talent, ein James-Bond-Spiel gut zu machen, richtig?

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Womit wartet dieses Bond-Spiel auf? Blood Stone ist im Stil der modernen Bond-Filme gehalten. Das Spiel ist vollgepackt mit spannenden Fahrzeug-Verfolgungsjagden; es gibt jede Menge farbenfroher internationaler Schauplätze zu erkunden; und es trifft genau die brutalere, größtenteils humorlose Daniel-Craig-Version von Bond – selbst wenn die von Craig gesprochenen Dialoge zumeist flach und gedämpft klingen. Auf Knopfdruck hunderte von Ganoven mit Schlägen oder gezielten Kopfschüssen auszuschalten, passt sehr gut zum aktuellen Bond-Charakter. Es geht alles eher leicht von der Hand, selbst auf höheren Schwierigkeitsstufen, was Bonds Superagentenfähigkeiten nur noch unterstreicht.

Das klingt ja gar nicht so schlecht. Wo ist das Problem? Fast alles, was Sie in Blood Stone spielen, haben Sie zuvor schon – und zwar besser – in anderen ähnlich gestalteten Actionspielen gespielt. Zum Beispiel steht Bond in Blood Stone ein einziges Hilfsmittel zur verfügung, nämlich sein Smartphone, mit dem in diesem Spiel der aus Batman: Arkham Asylum bekannte „Detektivmodus“ mehr oder weniger simuliert wird. Durch Einschalten des Mobiltelefons ändert sich die Grafik de Spiels und es werden Wegpunkte, Waffen, Feinde sowie Gegenstände angezeigt. Letztere können zur Gewinnung von Informationen gescannt oder mittels Minispiel geknackt werden. Das Smartphone-Gimmick ist hilfreich, aber lenkt ziemlich ab, weil der Bildschirm mit Rauschen füllt, um allzu häufige Verwendung zu unterbinden.

Stehen Bond sonst noch irgendwelche Tricks zur Verfügung? Ja, der gute James kann in Blood Stone so genannte „Focus Aim“-Schüsse anbringen. Dabei handelt es sich im Prinzip um automatische Kopfschüsse. Spieler können „Focus Aim“-Token erwerben, indem sie Gegner im Nahkampf ausschalten – die zugegebenermaßen ziemlich viel Spaß machen, denn es ist unterhaltsam mitanzusehen, wie Bond immer wieder Leuten das Genick bricht -, und diese einsetzen, wenn es eng wird. Diese Spiel-Mechanik wurde von Splinter Cell: Conviction gestohlen, was ganz in Ordnung ist, aber das Schießen ist in Blood Stone so einfach und Bond im Nahkampf so stark, dass man „Focus Aim“ nicht wirklich braucht. Es wirkt irgendwie sinnlos.

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Wie sieht es mit dem Fahren aus? Während das Schießen in Blood Stone solide, aber einfach ist, ist es überraschend, wie wenig Spaß die Fahrsequenzen machen. Ja, es sind actionlastige, toll choreographierte Autoverfolgungsjagden durch Unmengen von Explosionen und herumfliegenden Fahrzeugen, aber sie könne auch frustrierend sein. Die hohe Geschwindigkeit ist spürbar, aber es wirkt nie so, als hätte man die beute geschnappt, sondern immer nur so, als hätte man das Ende der Fahrt erreicht und die nächste Zwischensequenz gestartet. Eine auf dem Eis angesiedelte Fahrsequenz ist der Tiefpunkt von Blood Stone, ein verrückt machendes Auswendiglernen von kaum sichtbaren Sprüngen im Eis des gefrorenen Flusses, begleitet von dutzenden Toden durch Ertrinken.

Aber das ist Bond! Er hat schon viel Schlimmeres durchgemacht als Blood Stone. Trotz meiner Abneigung gegen das Fahren und trotz der gestohlenen Spiel-Mechanik bietet Blood Stone während der sechs bis acht Stunden dauernden Kampagne leicht bekömmliche Unterhaltung. Die Musik ist gelungen und dabei zuzusehen, wie Bond Ganoven bewusstlos schlägt, ist mit Sicherheit befriedigend. Die Waffen – Gewehre, Maschinenpistolen, Pistolen, etc. - wirken gut, aber erinnern die Spieler daran, dass Bond wenig interessante technische Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Blood Stone macht einiges richtig, aber es bietet einfach nicht viel, das wirklich toll ist.

Klingt so, als sollte man das Spiel ausborgen. Macht der Mehrspielerteil Blood Stone kaufenswert? Definitiv nicht. Es gibt nur einige wenige Spielmodi – Team Deathmatch, Last Man Standing und einen Modus, in dem Zielvorgaben erfüllt werden müssen – und der Mehrspielerteil wirkt wie eine nachträglich eilig zusammengebastelte Sache, die keine Minute Ihrer Zeit wert ist.

James Bond 007: Blood Stone in Aktion

Fahren:

Trailer:

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Fazit

James Bond 007: Blood Stone ist gut genug, um Spieler ein paar Stunden zu unterhalten, aber es bietet zu wenig, als dass sich ein Kauf lohnen würde, vor allem auch deshalb, weil es etliche wesentlich bessere Spiele gibt, die nur nicht den Vorteil der James-Bond-Lizenz haben. Bizarre Creations und Activision haben sehr viel in alles, was nichts mit dem Gameplay zu tun hat, investiert, etwa die tollen Schauplätze und die gelungenen filmischen Sequenzen. Das Meiste im Spiel hat man jedoch schon zuvor gesehen – und zwar besser.

James Bond 007: Blood Stone wurde von Bizarre Creations entwickelt und am 5. November von Activision für PC, PlayStation 3 und Xbox 360 veröffentlicht. Spielte die Einzelspieler-Kampagne auf der höchsten Schwierigkeitsstufe bis zum Ende durch. Spielte 20 Mehrspieler-Onlinepartien via Xbox 360.

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