Falls Ihnen der Sinn danach steht, etwas Hässliches zu zerstören, könnte The Fight: Lights Out, ein düsteres, eintöniges Kampfspiel für PlayStation Move mit, das wie eine unerfreuliche Mischung aus Fight Club-Ästhetik und Bumfights-artigen Faustkämpfen wirkt.
The Fight: Lights Out, ein Kampfspiel in Drittpersonperspektive, lässt die Spieler die Aufregung von Kämpfen in illegalen Untergrund-Kampfclubs spüren, ohne sich der Gefahr von gebrochenen Knochen und ausgeschlagenen Zähnen aussetzen zu müssen. The fight verwandelt die leuchtenden PlayStation Move Controller – es werden zwei zum Spielen benötigt – in virtuelle Fäuste, mit denen Sie reihenweise schmierige Straßenkämpfer in Grund und Boden prügeln können. Mit mehr als 100 Gegnern, die man blutig schlagen kann, Online-Mehrspieler-Modus und anderen Aktivitäten, die in den Pausen zwischen den Kämpfen für Beschäftigung sorgen, ist The Fight: Lights Out eines der solideren PlayStation Move-Spiele – aber nicht automatisch zu einem der besseren.
Ideale Spieler
PlayStation Move-Besitzer, die ins Schwitzen kommen, nicht unbedingt ein elegantes Kampfspiel spielen möchten, sowie alle Fans des Schauspielers Danny Trejo.
Warum Sie sich für dieses Spiel interessieren sollten
Die zumeist präzise Bewegungssteuerung via PlayStation Move sollte für eine gute Faustkampfsimulation sorgen, zumindest für eine bessere als Wii Sports Boxing und Kinects Fighters Uncaged. Außerdem könnte The Fight: Lights Out dafür sorgen, dass Sie etwas besser in Form kommen, sofern Sie das Spiel oft und lange genug spielen.
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Funktioniert es? Manchmal schon. The Fight gelingt es ganz gut, Ihre Geraden, Haken und Uppercuts eins zu eins in Schläge im Spiel umzuwandeln. Blocken und Körperschläge werden ebenfalls zuverlässig umgesetzt. Werden Ihre Schlagbewegungen jedoch komplexer, machen sich erste Probleme bemerkbar. The Fight kann ziemlich pingelig sein, wenn es darum geht, Griffe, Schläge mit dem Handrücken und einige der speziellen Angriffe, die man während der Einzelspielerkampagne freischalten kann, zu erkennen, weshalb es mitunter mühsam ist, den eigenen Kämpfer zu bewegen. Das – abhängig von der Beleuchtung - unzuverlässige Kopf-Tracking des Spiels ist zum teil dafür verantwortlich. Man sollte meinen, das ständig erforderliche Kalibrieren würde garantieren, dass das Ganze präziser vonstatten geht.
Also was kann man mit all der Gewalt anstellen? Der umfangreichste Modus von The Fight ist die ohne Handlung auskommende Einzelspielerkampagne, eine weitgehend ziellose und sehr lange Liste zunehmend härterer Gegner. Man gewinnt in den Kämpfen und durch die Wetten, die man auf das eigene Abschneiden abschließen kann, Geld. Außerdem schaltet man durch Besiegen gewisser Gegner neue Spezialangriffe frei. Die Liste der Gegner mag zwar im vergleich zu Spielen wie Street Fighters und Punch-Out lang sein, doch mangelt es den Herausforderern an Persönlichkeit, ebenso wie dem Spiel insgesamt, das eine eintönige Angelegenheit ist.
Wie funktioniert das Kämpfen? Dies sind Kämpfe einer gegen einen, wobei der Spieler seinem selbst erstellten Kämpfer während des Kampfes zumeist auf den Rücken schaut, während er Schläge mit dem Gegner tauscht. Die Spieler müssen die Lebensanzeige und die Anzeige für Ausdauer im Auge behalten, denn letztere schwindet rasch, wenn man einfach wild drauflos schlägt und hofft, dass der eine oder andere Schlag treffen wird. Manche Kämpfe erfordern eine gewisse Strategie - man muss überlegen, wann man einen Uppercut ansetzt und wann man zum Körper schlägt -, aber viele lassen sich einfach dadurch gewinnen, dass man Gerade schlägt und die Ellbogen einsetzt, bis der Gegner auf dem Boden liegt. Es kann befriedigend sein, schmerzhaft aussehende Treffer zu landen, aber nur in die Luft zu schlagen, während man scheinbar in einen Kampf auf Leben und Tod verwickelt ist, kann auch entmutigend und enttäuschend sein. Schlimmer noch ist, dass viele Kämpfe wie ein wildes Herumfuchteln mit kraftlosen Armen wirken, die man oftmals nicht sehen kann, da sie vom Körper des eigenen Kämpfers verdeckt werden.
Was hat The Fight sonst noch zu bieten? Wenn Sie nicht gerade Abschaum verprügeln, müssen Sie die Trainingshalle aufsuchen. Hier verbessern Sie Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und andere für Kämpfer wichtige Eigenschaften. Das Geld, das Sie mit den Kämpfen verdienen, geben Sie für Training (sowie für den Arzt und Kleidung) aus, um mit verschiedenen Sandsäcken und dann auch mit Sparringpartnern trainieren zu können. Zieltraining und Ausdauer-Sparring sind gute Möglichkeiten, zu trainieren und Fähigkeitenpunkte zu erwerben, die für Verbesserungen notwendig sind, aber die Mini-Spiele an den Sandsäcken waren mehr als nur frustrierend. Diese Teile des Spiels wirken nicht wie ein unterhaltsamer Tempowechsel, sondern wie eine lästige Verpflichtung.
The Fight hört sich nach einem Workout an. Das mag das Beste an The Fight: Lights Out sein. Die Intensität der Kämpfe kann einen schnell ins Schwitzen bringen. Es ist zumindest ein besseres Fitnessspiel als Kampfspiel, weil die Kämpfe von den physischen Anstrengungen des Schattenboxens ablenken.
Bringt der Merhspieler-Teil etwas? Er schadet zumindest nicht. Man muss nicht lange warten, um in einen Kampf einsteigen zu können, und die Online-Kämpfe gingen fast immer ohne Zeitverzögerungen vonstatten. Aber mir fiel auf, das die meisten Online-Kämpfe rasch zu einer wilden Schlägerei ohne jede Technik und Finesse verkommen.
The Fight: Lights Out in Aktion
Fazit
Es gibt nicht viel, das an The Fight gefällt. Das ist ein dumpfiges, trostlos aussehendes Kampfspiel mit launischer Steuerung, einer nicht gerade überzeugenden Kampferfahrung und einer langweiligen Einzelspielerkampagne. Die besten Momente des Spiels sind dem Schauspieler Danny Trejo und seinen unterhaltsamen Tutorials zu verdanken, vor allem, wenn der ledergesichtige knallharte alte Mann rosa und blau leuchtende Move Controller in Händen hält und einem vorzeigt, wie man Schädel einschlägt. Aber diese Momente sind den Kaufpreis nicht wert.
The Fight: Lights Out wurde von ColdWood Interactive/XDEV entwickelt und am 5. November von Sony Computer Entertainment für PlayStation 3 veröffentlicht. Erfordert zwei PlayStation Move Controller.
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