No Boys Allowed
(Polydor/Interscope)
In ihrer früheren Inkarnation als Gelegenheits-Songschreiberin verfasste die aus Atlanta stammende Keri Hilson große Hits für Stars wie Britney Spears und Mary J. Blige, doch die Lieder die sie sich für ihr zweites Album zurückbehalten hat, sind – ausgenommen lediglich das wilde elektronische Feuerwerk „The Way You Love Me“ – zu nichtssagend, um bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Noch viel seltsamer ist jedoch, dass sie nur 5 der 12 Songs selbst geschrieben und einen großen Teil der Verantwortung für das Material einer Reihe von Männern, zu denen auch ihr alter Kumpel Timbaland zählt, übertragen hat. Aber wirklich verwirrend ist, dass auf einem Album, das vorgeblich der Idee der Stärkung der Frauen gewidmet ist, nur so vor konventionellen Sex-und-Liebe-Lappalien (inklusive einem anzüglichen langsamen Jam mit Rihannas berüchtigtem Ex-Freund Chris Brown) und Hommagen an ihre eigene Schönheit strotzt. Der trügerisch süßliche, trällernde Song „Breaking Point“ stellt fest, dass manche Frauen „tolerate too damn much” („viel zu viel hinnehmen“), aber diese Bemerkung wird nur allzu leicht überhört. Obwohl Hilson durchweg traumhaft singt, ist No Boys Allowed eine recht verworrene Angelegenheit und lässt die Unverfrorenheit vermissen, die man aufgrund des Titels erwarten durfte.
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