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Tron: Evolution - Der Glanz verblasst schnell (Test)

 

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Zwischen Disneys Klassiker „Tron“ aus dem Jahre 1982 und seiner protzigen Fortsetzung von 2010 liegt Tron: Evolution, das Videospiel, das versucht, die Handlungslücken zwischen den beiden Filmen zu überbrücken. Es ist allerdings eine sehr wackelige Brücke.

Tron: Evolution lässt die Spieler in die digitalen Schuhe von Anon (kurz für Anonymus) schlüpfen, eines gesichtslosen Systemüberwachers, der in den Kampf zwischen Kevin Flynn, dem Helden des Originalfilms, und Clu, einem Programm, dass kreiert konstruiert wurde, um Flynn in der digitalen Welt des Grid zu repräsentieren, hineingezogen wird. Anon muss all seine Parkour-Lauf-Fähigkeiten und Scheibenkampf-Fertigkeiten einsetzen, um dem Plot für „Tron: Legacy“ den Weg zu bereiten.

Ideale Spieler

Leute, die von der leuchtenden digitalen Welt von Tron fasziniert sind, werden in den Extras von Evolution jede Menge Hintergrundinformationen finden, während Anhänger von Prince of Persia-artigen Action-Abenteuer-Spielen Gefallen die Action gefallen könnte, sofern sie sich nicht an ständiger Wiederholung stören.

Warum Sie sich für dieses Spiel interessieren sollten

Tron: Evolution ist die direkte Fortsetzung des wahrscheinlich ersten großen Videospielfilms du gewisse Elemente des Spiels sollen besondere Einblicke in einige Szenen des gerade anlaufenden Spielfilms „Tron: Legacy“ geben.

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Wie passt Evolution in die Tron-Story? Evolution scheint lange vor den Ereignissen von „Tron: Legacy“ zu spielen, was sich vor allem daraus ableiten lässt, dass Flynn noch ein relativ junger Mann ist, das Ebenbild seines bösen Avatars Clu. Olivia Wildes Quorra sieht im Prinzip so aus wie im Film, nur dank der groben Charaktermodelle nicht ganz so sexy. Evolution begründet im Wesentlichen den Status Quo, der in Tron: Legacy zu sehen ist, und zeigt, wie es dazu kam, dass Flynn im sogenannten Grid gefangen ist, und wie sich Clu von einem loyalen Programm in einen bösen Diktator verwandelte. Das Wesentliche der im Spiel zu findenden Tron-Fiktion findet sich in Dateien, die man unterwegs freischaltet, wobei die Handlung zumeist hinter der Action zurückstehen muss.

Das ist also das Abenteuer. Aber wie ist es um die Action bestellt? Ich verbrachte in Tron: Evolution ungefähr gleichviel Zeit damit, leuchtende Feinde mit meiner tödlichen Wurfscheibe zu bekämpfen und die verschachtelte Architektur des Grid mit von der Sportart Parkour inspirierten Mauerlauf- und Klettereinlagen zu erkunden und zu überwinden. Die Kämpfe waren zunächst dynamisch und fesselnd, aber es stellte sich bald heraus, dass die beste Taktik, um zu gewinnen, darin besteht, ständig energiegeladene Power Moves einzusetzen, was die Kämpfe in ein ständiges Hin und Her zwischen den Feinden und den Energiequellen verwandelt. Ebenso waren das Springen, das Klettern und das Hinauflaufen an Wänden zunächst unterhaltsam, doch wurden diese Aktivitäten schnell langweilig, weil mir bald klar wurde, dass die Hindernisse mit Fortdauer des Spiels nicht schwieriger werden. Gegen Ende des Spiels war das einzig Aufregende, dass ich immer wieder aufgrund schlechter Kamerawinkel geblendet wurde.

tron-evolution-quorra Hat das Spiel nicht mehr zu bieten als das? Nun ja, da wäre das eine oder andere Light Cylce Segment, aber diese sind meilenweit von den auf Lichtpfaden basierenden Kampfarenen des Originalspiels entfernt. Hier ist das Light Cycle nur ein Beförderungsmittel, das einzig und allein dazu dient, Anon von Punkt A nch Punkt B zu transportieren, zumeist während rund um ihn alles zusammenbricht. Diese abschnitte wären unterhaltsamer, wäre die Welt nicht so einfarbig; so ist es oft schwer, Hindernisse rechtzeitig zu erkennen. Es gibt auch einige Level, in denen man einen Panzer lenken darf. Das mag zwar eher gemächlich vonstatten gehen und mühselig sein, doch diese Momente waren aus meiner Sicht noch das Schönste an der Einzelspieler-Kampagne.

Ist der Mehrspielerteil genauso langweilig? Ganz und gar nicht! Im Mehrspieler-Modus von Tron: Evolution steckt die ganze Action. Sich mit einigen Spielern zusammenzutun und Scheiben aufeinander zu werfen oder sie dazu zu bringen, in den Pfad seines Light Cycle zu rennen, macht ungeheuren Spaß. Leider ist es ein wenig ausbalancierter und sehr monotoner Spaß. Das liegt unter anderem daran, dass man, wenn man Tron: Evolution im Einzel- oder auch dem Mehrspieler-Modus durchspielt, Erfahrungspunkte erwirbt, die man inUpgrades investieren kann. Diese Upgrades wirken sich sowohl auf die Story-Missionen als auch auf die Online-Modi aus. Sie sind nicht unerheblich und garantieren den Spielern viel mehr Gesundheit und tolle neue Waffen. Da es derzeit keine Möglichkeit gibt, Online-Matches auf Spieler ähnlicher Stärke zu beschränken, passierte es mir oft, dass ich mit meinem Level-21-Charakter gegen Neulinge spielte, die mir ungefähr soviel Widerstand boten wie ein Blatt Papier. Umgekehrt konnte ich einem Level-50-Charakter kaum einen Kratzer beibringen. Aufgrund der fehlenden Balance und des Umstandes, dass das Spiel nur 4 Karten bietet (zwei weitere mit dem Gratis-DLC), kann ich mir nicht vorstellen, dass der Mehrspielerteil für dauerhafte Unterhaltung sorgt.

Tron: Evolution in Aktion

Fazit

Tron: Evolution möchte eine sexy Hochglanz-Version von Prince of Persia sein, die den Wüstensand und arabische Paläste gegen die glänzende Neon-Atmosphäre des Grid tauscht. Leider wird dieser Anspruch nie voll realisiert, weshalb uns das Spiel trotz des brillanten Glanzes nur eine ziemlich langweilige Erfahrung bietet; die größte Leistung von Tron: Evolution besteht darin, ein vier oder fünf Stunden in Anspruch nehmendes Abenteuer langatmig wirken zu lassen. Der Mehrspielerteil bietet einen Funken Hoffnung, aber dieser Funke verblasst schnell. Es stimmt, dass das Spiel Szenen und Hintergrundinformationen beinhaltet, die beide Filme in etwas anderem Licht erscheinen lassen, aber diese Offenbarungen sind auch noch aktuell und interessant, wenn Tron: Evolution im Abverkauf landet.

Tron: Evolution wurde von Propaganda Games entwickelt und von Disney Interactive Studios am 20. Jänner für Xbox 360, PlayStation 3 und PC veröffentlicht. Spielte die ganze Geschichte auf mittlerer Schwierigkeitsstufe durch, arbeitete mich auf Level 22 hoch und beteiligte mich an zahlreichen Mehrspieler-Partien.

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