Hunger
(Wichita)
In dem Debütalbum des aus Sunderland stammenden Quintetts Frankie & the Heartstrings ist - passend zum Doo-Wop-artigen Bandnamen - mehr als nur ein Hauch 50-er-Jahre-Musik zu hören. Die Anklänge machen sich nicht nur in den dramatischen Schnappern und Atempausen bemerkbar, sondern auch im Straßenmusiker-artigen Gesang auf „Hunger“ und dem kreischenden Saxophon von „Want You Back“. Und der für diese Dekade charakteristische unkomplizierte Blick auf romantische Beziehungen ist sehr oft in Reimen wie diesem präsent: „You're pretty as a picture/ So cute I'm gonna kiss ya.” Man muss schon genau hinhören, um zu erkennen, dass die Heartstrings mehr zu bieten haben als nur schwungvolle Retro-Klänge. In „Photograph” wird auf Scott Walker verwiesen, während „Fragile“ den Einfluss von Produzent Edwyn Collins zeigt; der quirlige, mit Xylophonen versehene Song „Tender“ (der Titel spielt auf „Tender is the Night“ an) hat Collins´ Orange Juice-Periode ebenfalls einiges zu verdanken. Es ist eine seltsame Mischung, doch der unstillbare Enthusiasmus der Band hält alles zusammen und macht das Album zu einem Elixier für alle vom langen Winter deprimierten Geister.
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