Feel It Break
(Domino)
Das kanadische Trio Austra wurde und wird gerne mit den Synth-Gothismen von Zola Jesus und Fever Ray in einen Topf geworfen, doch ihr Output ist von einer Strenge gekennzeichnet, die diese Assoziationen Lügen straft. Katie Stelmanis singt mit einer Stimme, die Glas zum Bersten bringen kann, und die Präzision der elektronischen Musik hinter ihr – immer sorgsam verhalten, niemals erdrückend – mag unterkühlt sein, weckt aber kaum ungute Vorahnungen. Der Hook von „Lose It“ kombiniert ein wortloses Zwitschern mit einer Synthesizer-Linie, die an herunterfallende Eiszapfen erinnert, doch das Ergebnis ist eindeutig Pop. Die Single „Beat and the Pulse“ mag der Grund für die Goth-Vergleiche sein: sie ist der mit Abstand düsterste Moment des Albums und wird von einem Video begleitet, das von YouTube in seiner ursprünglichen Form nicht zugelassen. Dennoch kann man „Feel It Break“ nicht als geradlinig oder gar simpel bezeichnen: Stelmanis ist gesittet genug, um die Hörer stets ein wenig im Ungewissen zu lassen, ohne jedoch irritierend zu werden, und verleiht dem Album, das sowohl Kunst- als auch Popfreunde anzusprechen vermag, genau die richtige Würze.
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