Shangri-La
(DFA)
Das fünfte Album von Yacht (Young Americans Challenging High Technology – besagte Amerikaner sind Jona Bechtolt und Claire L. Evans) ist ein hektisches Konzeptwerk über eine zerrüttete Welt, die sich in Richtung eines über-erleuchteten Tanzparty-Paradieses entwickelt, wobei jede Menge Anspielungen auf die kosmische Gemeinschaft und das „kinetische Potenzial“ in uns allen nicht fehlen dürfen. Der Sound dieses großen Erwachens ist ein fröhliches Durcheinander von farbenprächtigen Synthesizern, elastischen Basslinien und Spielplatz-Pop-Gesang – der Hochgeschwindigkeitsfunk der Eröffnungsnummer „Utopia“ sorgt für einen grandiosen Start; zwischen diesem Song und dem melodiösen, an Spielzeugläden erinnernden Klaviertrack „Shangri-La“ finden sich viel eingängiger Disco-Pop sowie einige stimmungsvolle Mini-Epen. Das gebotene Material ist von höchst unterschiedlicher Qualität, ebenso oft ermüdend wie aufregend, und vermutlich nie so ausgefallen und futuristisch, wie man meinen sollte. Es ist mehr als zweifelhaft, ob diese Version des Paradieses wirklich dazu angetan ist, alle Menschen und Völker zu vereinen, aber man kann den Musikern keinen Vorwurf machen, es zu versuchen.
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