Big Talk
(Epitaph)
Es scheint unumgänglich zu sein, dass die Mitglieder erfolgreicher Rockbands früher oder später Soloalben herausbringen. Das ist auch bei The Killers der Fall. Nachdem Sänger Brandon Flowers im vergangenen Jahr sein Glück versuchte, ist die Reihe nun an Schlagzeuger Ronnie Vannucci, der sich jedoch bescheiden hinter einer Bandidentität verbirgt. Bescheiden ist allerdings auch die Musik. Big Talk bieten liebenswerten Allerweltspop-Rock, wobei der Einfluss von Tom Petty ebenso offensichtlich ist wie bei Last Night on Earth von Noah and the Whale früher im Jahr. „Fine Time to Need Me“ ist ein leidlich unterhaltsamer Versuch in Sachen Bar-Rock mit Countryeinschlag, „White Dove“ macht auf New Wave, „Girl at Sunrise“ nimmt hörbar Anleihen bei den Replacements. Die Melodien sind in Ordnung, aber es fehlen die einfallsreiche Instrumentierung, die Noah and the Whales Werk so interessant macht, und die abwechslungsreichen Refrains, die einem im Gedächtnis bleiben. Vannuccis lustloser Gesang gereicht den Songs auch nicht gerade zum Vorteil: er kann wahrlich nicht als beeindruckende Präsenz hinterm Mikrophon bezeichnet werden.
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