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From Dust (Xbox 360) - Der Spaß-und-Spiele-Test

 

Kontrollieren Sie die Erde und die Elemente in diesem euphorisch herausfordernden Spiel von Eric Chahi.

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Naturkatastrophen werden allgemein als „höhere Gewalt“ bezeichnet, um in Verträgen jede Haftung auszuschließen, obwohl ziemlich sicher ist, dass keine Versicherungsgesellschaft auf Erden eine Handvoll Hütten versichern würde, die rund um einen steinernen Monolithen errichtet wurden - noch dazu praktischerweise direkt am Abhang eines aktiven Vulkans. Stattdessen sind Sie in From Dust die Versicherungspolizze. Es liegt an Ihnen, mystische Kräfte einzusetzen, um die Umgebung zu verändern und/oder zu verlagern, um Ihre Anhänger von einem elenden Ort zum anderen zu geleiten, immer auf der Suche nach dem Gelobten Land.

From Dust beginnt einfach genug, und zwar damit, dass Ihnen die verschiedenen Kräfte vorgestellt werden, die Sie im Laufe der 13 Missionen der Story anwenden werden, wobei keine für den Spielverlauf wichtiger ist als „Breath“ (Atem). Mit Breath – durch Drücken des linken Triggers saugt man Erde, Wasser oder Lava ein, durch Drücken des rechten Triggers spuckt man das Eingesaugte wieder aus – können Sie überflutete Gebiete trockenlegen, Sandwälle errichten, um ein Dorf vor brausenden Flüssen zu beschützen und selbst Felsmauern errichten, indem Sie heißes Magma in die gewünschte Form bringen. Das ist beeindruckende Technik. Die Auswirkungen der Naturelemente sind wunderschön anzusehen, ganz gleich ob Sie sie kontrollieren oder einfach nur voll Ehrfurcht zusehen, wie eine Flutwelle Ihre Arbeit zerstört.

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Sobald Sie die verschiedenen Features des Breath erfasst haben und beherrschen, werden die Missionen um einiges aufwändiger und vielfältiger und zwingen Sie, rund um verschiedene Monumente Dörfer anzulegen, um weitere Fähigkeiten zu erhalten. Mit einem einfachen Knopfdruck (D-Pad) können Sie etwa Wasser vorübergehend erstarren lassen, um dann das Meer zu teilen und eine Passage zu schaffen, oder dafür sorgen, dass Flüssigkeiten, Lava oder Sand in einem schwarzen Loch verschwinden. Dazu gibt es noch Steine des Wissens, die Dörfer umhüllen und vor Wasser und Lava beschützen können. Als Resultat sind wunderbare visuelle Sequenzen zu sehen, in denen wolkenkratzerhohe Wellen auf Ihr Dorf zurasen, angesichts Ihrer farbenfrohen Fahnen erzittern und sich entschließen lieber um das Dorf herumzufließen, anstatt die Bewohner zu ertränken.

Zu lernen, wie man die Elemente beherrschen kann, bracht selbstverständlich seine Zeit, aber die ersten fünf oder sechs Abschnitte wirken wie ein langes Tutorial, was mich schon befürchten ließ, das Spiel würde sich einfach mit dieser Show-and-Tell-Herangehensweise begnügen, ohne sich voll und ganz auf die unzähligen Gameplay-Möglichkeiten einzulassen, die sich durch die abgefahrenen Kräfte und Fähigkeiten auftun. Glauben Sie mir: Das ändert sich. From Dust wechselt plötzlich von einfachen Missionen hin zu schwierigen, mehr als eine Stunde in Anspruch nehmenden Herausforderungen. Zwar wäre ein langsameres, gleichmäßigeres Ansteigen der Lernkurve wünschenswert, doch erfüllt das Spiel gerade in diesen späteren Missionen alle zuvor geschürten Erwartungen.

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Die langen Missionen sind abwechselnd belohnend und herausfordernd und verlangen intensive Planung und sehr viel Geduld, egal ob Sie mit nur ein wenig blubbernder Lava mehrere Inseln im Ozean schaffen oder Stürme und Ausbrüche bekämpfen müssen, während sie Monolithen im Inneren eines aktiven Vulkans für sich beanspruchen. Mir gefällt, dass man die am besten konstruierten Heerausforderungen von From Dust immer wieder aufs Neue in Angriff nehmen kann, ohne je endgültig zu scheitern. So kann man aus seinen Fehlern lernen und tapfer weiterwerken, selbst wenn es sich um eine nervenaufreibende neunzig Minuten lange Prüfung handelt; doch das Glücksgefühl, so eine Mission endlich geschafft zu haben, kann überwältigend sein. Besonders die vorletzte Aufgabe hat es in sich: hier werden Sie mit ziemlicher Sicherheit etliche Male von vorne beginnen müssen, um herauszubekommen, wie Sie die verschiedenen Statuen, die sich innerhalb eines elementaren Albtraums befinden, am besten für sich beanspruchen können. Aber dies ist eine würdige letzte große Herausforderung vor der sehr gelungenen Coda.

From Dust leidet auf der Xbox 360 unter einigen Interface-Problemen: das Herummanövrieren auf den größeren Karten kann ein ziemlich mühsamer Prozess sein, der noch dadurch erschwert wird, dass die Wahl der Kameraperspektiven - entweder viel zu nah oder ganz weit hinausgezoomt – stark eingeschränkt ist. Und da es nur einen einzigen Steuermechanismus für das Einsaugen von Wasser, Lava und Gegenständen (hier wären etwa explodierende Bäume zu nennen) gibt, werden Sie zweifellos wertvolle Augenblicke verlieren, indem Sie sich das Falsche einverleiben, während hinter Ihnen das Dorf lichterloh brennt. Vielleicht wird ja die PC-Version einige dieser Probleme beseitigen, aber dessen ungeachtet ist From Dust ein beeindruckendes und wohldurchdachtes Spiel, dass eine originelle strategische Erfahrung bietet, auch wenn gewisse Interface- und Pacingprobleme dafür sorgen, dass es nicht so monumental wirkt, wie man vielleicht zunächst denkt.

PRO: Wunderbar originelle strategische Herausforderung; fantastische visuelle Umsetzung der Elemente; tolle, belohnende Szenarien, die es zulassen, dass man aus Fehlern lernt.

CONTRA: Einige Interface- und Kameraprobleme; die Herausforderungen sind entweder sehr leicht oder sehr schwer; die Dorfbewohner verhalten sich mitunter wie Idioten.

Abschließende Bewertung

Spiel: 8,5

Spaßfaktor: 7,75

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