The Entire City
(Anti-Ghost Moon Ray)
Elizabeth Walling könnte mit ihren seltsamen Maskenkostümen und der Avantgarde-Electronic-Musik Brightons Antwort auf Fever Rays Karin Dreijer Andersson sein. Ihr Repertoire ist beeinflusst von der Musik für Science-Fiction-Filme, Chormusik, dem Unterwasserleben und dem Paranormalen. Die visuelle Umsetzung – monochrome Videos, theatralische Live-Shows – ist beeindruckend, aber die brütenden, atmosphärischen Stücke auf diesem Debütalbum sind packend genug, um auch allein ihre volle Wirkung zu entfalten. The Entire Cit ist nach einem Bild von Max Ernst benannt und Walling schildert ihre Metropolis als komfortabel und tröstend, aber auch als bedrohlich: die Sicherheit und der Beistand von „Concrete Mother“ wird auf „Nest“ mit seiner bedrohlich wirkenden Percussion zur erstickenden Klaustrophobie, während die kriegsartige Hektik der Titelnummer auf „Changelings“ zu völliger Isolation mutiert. Das Album wirkt durch seine Nacktheit noch geheimnisvoller, nicht zuletzt durch den subtilen Stimmungswechsel zwischen sinnlicher Euphorie und unheimlicher Vorahnung. Walling ist sowohl der Star als auch ein sich ständig wandelndes Anderes und es gelingt ihr scheinbar mühelos, hauchige Harmonien und Sirenen-Miasmen zu eleganten Cyborg-Opern zu vereinen. Ein fantastisches Debüt.
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