Buffy the No More Heroes Zombie Slayer. So lässt sich Lollipop Chainsaw auf den ersten Blick am besten zusammenfassen. Mit seinem von der Pop Art von Roy Lichtenstein inspirierten HUD und dem von Suda51 gewohnten überzogenen Humor ist suhlt sich das Spiel in der erwarteten Brutalität einer großen Zombieseuche, fügt aber auch eine Prise Unerwartetes hinzu, denn das Töten von Zombies wird mit Regenbögen und Geglitzer gefeiert.
Das Spiel wurde von Suda 51s Grasshopper Manufacture entwickelt, doch auch Autor und Regisseur James Gunn (Dawn of the Dead, Tromeo and Juliet, Slither) hat mit seinem Drehbuch großen Anteil am Stil des Spiels. Der Soundtrack stammt übrigens Akira Yamaoka (Silent Hill, Shadows of the Damned) – allerdings ist davon in der derzeit kursierenden Demoversion nichts zu hören.
Yamaoka sagte während der Präsentation auf der Gamescom, dass „dieses Spiel noch verrückter werden wird, als es jetzt schon ist.“ Ein erschreckender Gedanke, denn schon jetzt ist das Spiel so ziemlich das Verrückteste, was man sich vorstellen kann.
Lollipop Chainsaw handelt von der Cheerleaderin Juliet Starling, einem Mädchen, das von Zombiejägern erzogen wurde und am liebsten Lollipops (Lutscher) isst. Sie muss in aktiv werden, um die San Romero High School vor den plötzlich herumwandernden Untoten zu beschützen. Ihr zur Seite steht „Nick“, ein abgetrennter Kopf, der Juliet (und dem Spieler) hilfreiche Tipps gibt – er erinnert stark an Johnson aus Shadows of the Damned. Noch ist nicht ganz klar, wie die Beziehung zwischen Nick und Juliet genau aussieht.
Die Kämpfe sind temporeich und überzeugen durch Kettensägen schwingende Combos. Die Durchgeknalltheit erreicht ihren Höhepunkt, wenn Juliet zur Kettensäge greift und Zombies zerstückelt, um sie in Regenbögen zu verwandeln, und andere mit ihren Pom Poms attackiert, um ein glitzerndes Display zu kreieren. Das bringt wohl jeden Spieler zum Lächeln.
Im Laufe der Story kann man kleine Entscheidungen treffen, etwa durch welche Türen der Highschool man geht und auf welche Kämpfe man sich einlässt. Es gibt auch Momente, in denen Juliet verhindern kann, dass ein Mitschüler von Zombies aufgefressen wird. Wenn sie dies nicht tut, bekommt sie es mit einem neuen Untoten zu tun, der um einiges stärker ist als ihre Durchschnittsgegner.
Der einzige Bosskampf den ich zu sehen bekam, war der gegen Zed The Punk Zombie. Jeder Boss wird über eine besondere Verteidigung verfügen, und es liegt am Spieler, herauszufinden, wie er diese überwinden kann. Der Über-Zombie benützt Musik und Wörter als Waffen un schreit Dinge wie „Vanilla Slut“, „Cocksucker“ und andere Obszönitäten, die sich als große Blöcke manifestieren und auf Juliet zurasen. Letztlich gelingt es ihr, dem üblen Kerl ein sehr blutiges Ende zu bereiten.
Lollipop Chainsaw bekennt sich offen zu seinen Einflüssen und ist ein spiel, das sich selbst noch weniger ernst nimmt als etwa Bayonetta, was wahrlich keine kleine Leistung ist. Das Spiel wird irgendwann im kommenden Jahr erscheinen und mit Sicherheit eine fröhlichere Seite der Zombieapokalypse aufzeigen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen