Joss Stone
LP1
(Stone’s Records/Surfdog)
„Vergesst den Standard. Der Standard ist meiner Meinung nach falsch.“ Das sagte Joss Stone in einem Interview, in dem sie die ethischen Grundsätze ihres neuen Plattenlabels, nach ihr selbst Stone’d benannt, darlegte. Die erste Veröffentlichung des Labels ist Stones neues Album LP1, das man allerdings auch nach mehrmaligem Durchhören nur als durchschnittlich, als guter Standard bezeichnen kann. Stones neues Werk wurde unter der Aufsicht von Dave Stewart innerhalb einer Woche in Nashville aufgenommen und ist verzweifelt bemüht, geliebte Musik aus vergangenen Zeiten wiederaufleben zu lassen; zu diesem Zweck werden jede Menge Country-Riffs, Honky-Tonk Orgelverzierungen und selbst verständlich stimmliches Geheul aufgefahren. Das Ganze ist gekonnt gespielt und Stones Stimme verfügt über einen Umfang und eine technische Fertigkeit, wie sie heute selten zu finden sind. Leider klingt das Endprodukt so vertraut und so bar echter Emotionen, dass LP! Sehr rasch jede eigen Identität verliert und zu typischer Massenware wird, die man kaum von unzähligen anderen Alben unterscheiden kann.
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