Mirror Traffic
(Domino)
Das fünfte Album der Jicks, deren Karriere mittlerweile ebenso lange dauert wie die von Stephen Malkmus’ ehemaliger, endlos gefeierter Band Pavement, ist ein Vergnügen, obwohl sich wenige echte Überraschungen darauf finden und es ein bisschen zu lange geraten ist. Die erste Nummer und zugleich neueste Single „Tiger“ ist in beiderlei Hinsicht eine Ausnahme: „I caught you streaking in your Birkenstocks” ist ein grandioses Eröffnungsstatement und der Song, ein wunderbar schwungvoller, mit Countryelementen angehauchter Indie-Rocker, der Erinnerungen an Pavements glorreiche Zeiten wachruft, ist viel zu schnell vorüber. Auf Mirror Traffic wurde das 70-er Jahre Jam-Band-Feeling ein wenig zurückgenommen, es finden sich aber nach wie vor gute altmodische und überlange Gitarrenexkursionen („Brain Gallop“, „Spazz“), doch daneben auch einige angenehme ruhigere Momente („Asking Price“, „Share the Red“) sowie einige kräftigere Pop-Triumphe („Stick Figures in Love“, „Tune Grief“). Hätte man ein paar Songs weggelassen, wäre es ein noch besseres Album geworden, aber Malkmus hat nach wie vor ein Händchen für das Schräge und das Mitreißende.
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