Echoes
(RCA)
Es ist schon nahezu 10 Jahre her, seit Will Young bei Pop Idol gewann, 10 Jahre, in denen er zu einem verlässlichen Lieferanten von respektablem Charts-Pop wurde. Deshalb wirkt seine Entscheidung, den Produzenten Richard X zu engagieren und auf seinem fünften Album mit Synthesizern herumzuexperimentieren, wie eine legitime Entwicklung und nicht wie ein verzweifelter Versuch, relevant zu bleiben. Die Umsetzung ist erfolgversprechend. Die Songs sind eher langsam und die Musik hat Platz zum Atmen, während Youngs Stimme eine Morgen-danach- Qualität hat, die sehr gut passt – obwohl er mitunter in einen affektierten Falsettgesang verfällt, den er besser für sich behalten hätte. In „Losing Myself“ ist etwas von der eleganten Zurückhaltung der Pet Shop Boys zu spüren, während der Lounge-Pop von „Personal Thunder“ in George-Michael-Gefilde vorstößt, aber Young drückt ihnen mit seinem Gesang, der die Ernüchterung eines reichen schwulen Mannes verrät, der sich gerade ausführlich nackt im Spiegel betrachtet hat, einen unverwechselbaren Stempel auf. „Stilvoll“ ist das Wort, das diese 13 Songs am besten charakterisiert.
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