Der Titel des Spiels ist natürlich Unsinn. Zombies sind definitionsgemäß schon tot. Wären sie nicht tot, wären Sie keine Zombies. Dennoch habe ich kein Mitleid mit ihnen. Die logische und einzig praktikable Lösung in jedem Fall einer Zombieepidemie ist und bleibt rohe Gewalt.
Deshalb ist es mehr als schön, dass der unabhängige Entwickler doublesix allen potenziellen Zombieschlächtern jede Menge Waffen zur Verfügung stellt. Sturmgewehr? Ja. Schrotflinte? Selbstverständlich. Kricketschläger? Nichts dagegen einzuwenden…Kettensäge? Es ist schon eine Weile her, aber ich glaube, ich erinnere mich wieder…Man zielt auf die fleischigen Teile.
Obwohl Sie auch allein spielen können, verpassen Sie in diesem Fall einiges, denn All Zombies Must Die ist im Grunde ein Multiplayer-Massaker. Bis zu vier Spieler tun sich zusammen, um sich durch die Horden Untoter zu kämpfen. Das Ganze wirkt wie eine hektischere und schmutzigere Neuinterpretation des alten isometrischen Shooters Syndicate. Das Spiel mag entwaffnend cartoonartig wirken, doch die Beta-Version lässt erkennen, dass man sich keine Zurückhaltung auferlegen wollte. „Es beginnt nett und zurückhaltend…und steigert sich sehr rasch“, sagt Jim Mummery, der Creative Director von doublesix. Der Bildschirm war bald mit Untoten überfüllt. Und dann war ich tot.
Damit es interessanter wird, hat man auch einige Rollenspielelemente hineingemischt, denn jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines anderen Charakters mit besonderen Fähigkeiten und Statistiken, die mit fortschreitender Erfahrung verbessert werden können. Erfahrung gewinnt man nicht nur durch das Töten von Zombies, sondern auch durch das Erfüllen etlicher Aufgaben. Einige davon sind vom Ort abhängig, andere sind Herausforderungen für bestimmte Charaktere und wieder andere sind Teil der Handlung. Einige Gegenden können komplett von Zombies befreit und somit zu sicheren Zonen werden, die das Team als Stützpunkt für die Erfüllung von Aufgaben nützen kann oder um mehr Zombies zu töten, um Punkte und Boni zu erringen.
Waffen können mit diversen, zum Teil recht unlogischen Modifikationen verbessert werden. Fügen Sie zum Beispiel zu einer abgesägten Schrotflinte eine Fackel hinzu, erhalten Sie eine feuerspeiende Schrotflinte. (Leider konnte ich nicht ausprobieren, was passiert, wenn man einen Rasenmäher mit einem Uranbrennstab verbindet.) Nicht jede Waffe ist gegen jeden Zombie gleich wirkungsvoll, denn unter den Untoten finden sich alle möglichen Figuren, von Fußballmüttern über Spezialpolizisten bis hin zu Krankenschwestern. Für die Zukunft werden etliche DLCs angekündigt, die die Spezies der Zombies noch um einige Charaktere erweitern wird.
All Zombies Must Die wirkt wie eines jener Spiele, die man auf dem Sofa mit Freunden spielt. Man schießt sich ständig fluchend durch die Zombiemassen und kriegt auch das eine oder andere Mal freundliches Feuer ab. Da ist es nur verständlich, dass die Konsolenspieler vor den PC-Spielern in den Genuss des Spiels kommen, und zwar im Dezember. Auf Steam soll All Zombies Must Die „kurz danach“ erscheinen.
Das Spiel hat übrigens nichts mit dem vor kurzem erschienenen Orcs Must Die! von Robot Entertainment zu tun. Aber selbstverständlich müssen auch Orcs sterben. Immer.
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