Zombies, junge Frauen mit langem dunklem Haar, Dinge, die verschwinden, wenn man sich ihnen nähert, flackerndes Licht, Mutanten: Die Macher von Horrorspielen scheinen wenig Interesse zu haben, sich noch irgendetwas anderes auszudenken. Die Versatzstücke des Genres sind schon reichlich abgenützt – das ist auch der Grund, warum Amnesia so begeistert aufgenommen wurde. Obwohl es sich ebenfalls einiger Horrorklischees bediente, bemühte es sich, eine durchgehend beängstigende Atmosphäre zu schaffen, und auf typischen „Buh!“-Schreckmomente zu verzichten. Tower22, ein weiteres Independent-Projekt, scheint auf ähnliche Weise zu versuchen, uns davon zu überzeugen, dass irgendetwas so ganz und gar nicht stimmt – sehen Sie sich nur einmal den schon 10 Monate alten, aber extrem beeindruckenden und zunehmend schreckenerregenden Trailer an und halten Sie dann die Daumen, dass der Entwickler diese in einem russischen Hochhaus (das von einem Deutschen gestaltet wurde) angesiedelte gruselige Geschichte voller Monstrositäten fertig stellt und veröffentlicht. Was zunächst wie City 17 aussieht, entwickelt sich zu etwas ganz Anderem…
Die letzte Einstellung ist besonders gruselig, obwohl das Bild selbst in anderem Kontext eher harmlos wäre. Tower22 scheint neben typischen Horrorversatzstücken wie plötzlicher Dunkelheit und Verfolgungen durch monströse Dinge auch mit unkonventionelleren Bildern zu spielen. Ein gewisser Giger-Einfluss ist zu spüren, aber das Spiel hat nichts mit Resident Evil oder F.E.A.R. gemein. Das Ganze sieht aus, als könnte es zu einer ernsthaften Bedrohung für Unterhosen werden.
Niemand weiß, wann es fertiggestellt wird, denn der führende Entwickler ist im Hauptberuf Klempner, aber es wird nach wie vor an dem Spiel gearbeitet. Der Entwicklungsprozess kann in dem sehr ausführlichen und faszinierenden Blog zum Spiel nachverfolgt werden.
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