Batman: Arkham City ist kein Spiel für Kinder. Es ist „ab 16 Jahren“ freigegeben und wartet mit ganz schön düsteren Inhalten auf. Folter, Serienmorde, fröhlich sadistische Gewalt, unzählige Anspielungen auf Sex und Vergewaltigung und überraschend gepfefferte Sprache. Arkham Asylum war schon recht düster, aber Arkham City stellt den Vorgänger in dieser Beziehung problemlos in den Schatten.
Es ist mitunter ziemlich gewagt – in Arkham City geschehen böse Dinge und Batman muss einmal mehr für Ordnung sorgen. Doch von all den pikanten Details, die das Spiel zu bieten hat, ist einen besonders auffällig: die Versessenheit männlicher Bösewichte, weibliche Charaktere als „Bitches“ zu bezeichnen.
Das ist gleich zu Beginn des Spiels zu bemerken, wenn Spieler (die die Catwoman-Inhalte heruntergeladen haben) in die Rolle von Catwoman schlüpfen. Es ist auffallend, dass die Charaktere sie fast ausschließlich als „Bitch“ bezeichnen. Hier sind einige Sätze aus der englischen Version der Catwoman-Missionen.
"That'll teach the bitch to screw with Two-Face."
"Bitch deserves it. You saw what she did to him in the court. It was only a matter of time before he got a little payback."
""I'll make you meow, bitch,"
"He sent Paulie B over to blow that bitch's secret hideout sky-high."
"She'll come straight back here… And when she does, I want you guys to blow that bitch apart!
"He had her just where he wanted her and that bitch broke free."
"Ha, I only took half. The rest I gave away. I win, bitch!"
"Help us decide if we should kill the bitch who tried to steal from us, or let her go to do it again."
"Two guns, bitch!"
Und das sind nur einige wenige Beispiele aus den Catwoman-Kapiteln. Während Sie sich durch Arkham City bewegen, werden Sie belauschen, wie sich Schlägern der verschiedenen Fraktionen über aktuelle Geschehnisse unterhalten. Wann immer von Harley Quinn die Rede ist, taucht das B-Word auf. Oft mehrmals. „That bitch“, „That crazy bitch“, etc.
Das ist doch seltsam, oder nicht? Selbstverständlich sollte man das nicht allzu schwer nehmen, aber es fällt doch unangenehm auf. Und das, obwohl schon bekannt ist, dass es sich bei Batman: Arkham City um ein ziemlich sexistisches Spiel handelt.
Aber etwas an diesem ständigen „Bitch“-Gerufe stößt mich mehr ab als Sexy Catwoman oder Sexy Talia Al-Gul. Es wird mit so viel Wut und Verachtung gesagt und oft als impotente Drohung geschrieen, ehe Catwoman irgendeinen Typen niederschlägt. Das Ganze erweckt den Eindruck, als hätten die Autoren entweder keine Ahnung von ihrem Publikum oder fühlten sich nicht wohl dabei, furchterregende weibliche Charaktere zu entwickeln, ohne sie von Männern mit der bekanntesten geschlechtsspezifischen Beleidigung auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.
Wenn Batman in Kämpfe verwickelt wird, muss er sich so eine Behandlung und Titulierung nicht gefallen lassen – er wird mitunter „Freak“ genannt, aber weiter geht es nie.
Mir gefällt das, was ich bisher vom Spiel gesehen habe. Sehr sogar. Aber es ist ein schmaler Grat zwischen mitreißenden, zotigen Dialogen und forciertem, zornigem Overkill.
Also ich find das schon extrem, wie "Mann" ein Spiel als "sexistisch" bezeichnen kann, nur weil ein paar mal darin "Bitch" vorkommt.
AntwortenLöschenDarüber das "Bitch" übersetzt nur Hündin heißt und das "Freak" damit ungefähr auf einer Wellenlänge steht findet der Autor wohl unwichtig.
Des weiteren ist es keines Weges abstoßend für die meisten Menschen wenn Hier und Da mal im Hintergrund ein "Bitch" kommt, da mann so wie so auf den Kampf fokussiert ist.
Ich finde, dass dieser Bericht völlig übertrieben ist und dass er mal wieder zeigt wie kleinlich und zugeknöpft man doch sein kann.
Leon S.
P.S. Dieses Spiel ist ab <16>, da es kein Blut enthält und man selbst nicht schießen kann.