Nichts für ungut, Halfbrick, aber das Puss in Boots (Der gestiefelte Kater) Spiel für mobile Geräte wurde schon vor einiger Zeit von mir entwickelt. Mein Kater spaziert in mein Arbeitszimmer, springt auf den Schreibtisch, sieht mich mit großen, traurigen Augen an und erhält ein Leckerli oder fünf. „You have acquired mah servicesssss“, sage ich zu meinem kleinen Liebling, wobei ich Antonio Banderas’ Stimme aus Shrek 2 imitiere. Den pelzigen Kerl interessiert das selbstverständlich überhaupt nicht.
Der gestiefelte Kater erhält in wenigen Wochen sein eigenes filmisches Prequel (die Hauptfigur wird einmal mehr von Banderas gesprochen). Die Marketingleute haben eine recht interessante Möglichkeit gefunden, mit Fruit Ninja zu kooperieren. Natürlich stecken rein geschäftliche Überlegungen dahinter. Aber Halfbrick hat sich mit Fruit Ninja: Puss in Boot ziemliche Mühe gegeben. Das Spiel ist seit kurzem für iOS-Geräte erhältlich und kostet 99 Cent. Es handelt sich dabei um ein Spin-off, dem es recht gut gelingt, mit Hilfe eines neuen schlitzerischen Minispiels, das unbedingt Teil des regulären Fruit Ninja werden sollte, darüber hinwegzutäuschen, dass es sich im Grunde nur um ein Werbegimmick für einen Film handelt.
Geboten werden zwei Modi. „Desperado“ ist im Grunde der klassische Modus aus dem Originalspiel. Er zeigt allen, die Fruit Ninja noch nicht kennen, was Sache ist. Der neue Modus heißt „Bandito“ und ist eine Schießstand-Serie, in deren Verlauf die Zielvorgeben immer wieder wechseln. Es ist mir noch nicht gelungen, in seinen dritten Akt vorzudringen.
In „Bandito“ müssen Sie vier nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Minispiele in jedem von drei Levels bewältigen, wobei Ihnen für die gesamte „Session“ nur drei „Leben“ zur Verfügung stehen. Die Minispiele sind ganz anders als das, was man bisher von Fruit Ninja kennt. Selbstverständlich gibt es auch traditionelle Fruit Ninja-Levels, in denen es nur darum geht, eine bestimmte Anzahl von Früchten zu zerteilen. In einem anderen müssen Sie eine „Riesentomate“ zerstören, die in kleinere Tomaten zerspringt. Damit die Sache nicht zu einfach wird, hüpfen überall auf dem Bildschirm Bomben herum, sobald Sie den ersten Schnitt angebracht haben. In einem weiteren rollen die Früchte eine Rutsche herunter und laden zu vier- oder fünffach Combos ein, aber einmal mehr sind Bomben daruntergemischt. Ein Schnitt in eine Bombe und Sie verlieren ein Leben.
Geboten werden jede Menge Abwechslung und eine Herausforderung, die zunächst den Eindruck erweckt, man könnte sei mit verbundenen Augen bewältigen, ehe sie einen im dritten Abschnitt damit konfrontiert, fünf Kokosnüsse spalten zu müssen. Musikalisch untermalt wird das Geschehen von richtig machohaften spanischen Gitarrenklängen. Dazu gibt es höhnische Kommentare vom gestiefelten Banderas.
Fans von Fruit Ninja sollten die 99 Cent für die alles-ist-möglich Modi von „Bandito“ springen lassen. „Desperado“ scheint nur dazu da zu sein, um den Spielern das Hauptspiel vorzustellen. Insgesamt ist Fruit Ninja: Puss in Boots eine solide Erweiterung des Originalspiels und bietet gute Unterhaltung, ob man nun den Film ansehen möchte oder nicht.
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