Mockingbird Time
(Decca)
Mehr als die Summe ihrer Teile? Das sind die Jayhawks mit Sicherheit. Jede für sich genommen, sind die Stimmen von Mark Olson und Gary Louris eher dünn: gemeinsam, sind ihre Harmonien so reich und typisch amerikanisch wie die der Beach Boys. Durch das gemeinsame Schreiben verschmelzen Olsons Country-Tendenzen mit Louris’ rockigeren Einflüssen. Und nun, 16 Jahre nach ihrem letzten Album als Band, haben sie wieder zusammengefunden, mit oftmals großartigem Effekt. „She Walks in So Many Ways“ klingt wie ein verlorener Byrds-Outtake und es ist nicht schwer, sich vorzustellen, dass die letzte Zeile des Chorus – „All things are just as they should be” – auf die erneuerte musikalische Beziehung der beiden anspielt. „High Water Blues“ schafft es überraschend erfolgreich, einen Motorik-Rhythmus mit Country-Rock zu verbinden; „Black-Eyed Susan“ ist eine jener ausufernden Balladen, mit denen die Jayhawks bekannt wurden. Mockingbird Time gibt seine Qualitäten und Freuden erst nach und nach preis – beim ersten Durchhören wirkte es eher enttäuschend -, aber dann sind sie unauslöschlich.
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