Monkeytown
(Monkeytown Records)
Während des letzten Jahrzehnts waren Modeselektor so etwas wie die Scherzbolde der doch recht strengen Berliner Techno-Szene. Ihre IDM-zu-Crunk Genregrenzen sprengende Verspieltheit war ein angenehmer Gegenpol zu dem ernsthaften Minimalismus, der sie umgab. Dieser wahllose Eklektizismus wirkt anno 2011 noch unbeschwerter – wie übrigens auch der neueste Sound, dessen sie sich bedienen: die schummrigen Synthesizer und langsameren Tempi der UK-Bass-Szene. Trotz ihrer Titel hätten „Berlin“ und „German Clap“ ohne weiteres aus auch in London entstehen können; Miss Platinums Gesang belebt ersteren, aber letzterer ist eine matte Night Slugs-Imitation. Der hektische Acid-Rausch von Evil Twin ist jedenfalls um einiges erfolgreicher als Modeselektors Ausflüge in den Hip-Hop (dieses Genre zählte noch nie zu ihren Stärken). Von den verschiedenen mitunter nicht ganz glücklichen Entscheidungen auf Monkeytown ist die Zusammenarbeit mit Radioheads Thom Yorke – so etwas wie ein neuer Trend in der Dance Music - auf zwei Tracks die mit Abstand schlechteste – seine Stimme ist die ultimative Spaßbremse, die jeder Partystimmung den Garaus macht.
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