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Mercury Rev: Deserter’s Songs (Albumkritik)

 

mercury-rev-01 Mercury Rev

Deserter’s Songs

(V2)

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Sie müssen nichts über Mercury Rev wissen, um zu erahnen, in welch schlechter Verfassung sich die Band befand, als sie 1998 ihr Meisterwerk Deserter’s Songs aufnahm. Beinahe jede Note vermittelt emotionale Fragilität und schmerzliche Nostalgie für verlorene Liebe, verlorene Jugend, verlorene Träume. Die Songs sind trauervoll orchestral und beben vor Holzbläsern und romantischen, aber instabilen Streichern. Die musikalischen Zwischenspiele des Albums, die knistern, als würden sie von einem Grammophon abgespielt, sind beunruhigend: ein einsames Klavier murmelt auf „I Collect Coins“ zu sich selbst, nur um dann auf „The Happy End (The Drunk Room)“ mit einer kratzenden Violine zu streiten. Jonathan Donahue, der sich gerade von einem alkoholbedingten Zusammenbruch erholte, singt mit hoher, von schmerzvollen Erfahrungen erdrückter, aber trotzdem hoffnungsvoller Stimme vom Leben in der „suicide machine“ und wiederkehrenden Träumen von zerbrochenen Beziehungen. Diese Wiederveröffentlichung ist nicht ohne Fehl – viele der Bonustracks sind von erschreckend schlechter Qualität -, aber das verstärkt nur den Eindruck, wie wenig perfekt doch das Leben ist.

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