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NeverDead - Die Spaß und Spiel Preview

 

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Ich war schon seit dem ersten Trailer ziemlich gespannt auf NeverDead, obwohl nach dieser kurzen Vorstellung die wenigsten, mit denen ich sprach, meinen Enthusiasmus für das Spiel teilen konnten oder wollten. Mir jedoch gefielen das Design, die interessante Prämisse, die Gameplay-Mechanik und die ein wenig misanthropische Hauptfigur.

Im Laufe der folgenden Monate begannen sich immer mehr Leute für das Spiel zu interessieren, was vor allem daran liegt, dass es zunehmend mit den Werken des berühmten Exzentrikers Suda51 verglichen und (zutreffend) als völlig verrückt beschrieben wird. Nachdem mir nun das Glück zuteil wurde, NeverDead anspielen zu dürfen, freue ich mich noch mehr auf das fertige Produkt.

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In NeverDead schlüpfen Sie in die Rolle von Bryce Boltzmann, einem Unsterblichen, der für die ational Anti-Demon Agency (NADA) arbeitet. Vor fünfhundert Jahren wurde Bryce vom Demon King besiegt, verlor dabei seine Frau und wurde zur Unsterblichkeit verdammt. Im Laufe der Zeit stumpfte er immer weiter ab und legte sich eine sarkastische, leichtsinnige Lebenseinstellung zu. Außerdem ruft er Dinge wie „Can you lend me a hand?“, wenn er einen Arm verliert, was einfach fabelhaft ist.

Wie nicht anders zu erwarten, fließt Bryces Unsterblichkeit in die Spielmechanik ein. Bryce kann - und das kommt regelmäßig vor – verstümmelt und sogar enthauptet werden, ohne sich davon im Kampf gegen die Dämonen behindern zu lassen. Wenn eine Extremität am Schlachtfeld verloren geht, wird es praktischerweise weiß umrandet, so dass man sie leicht wiederfindet. Um sie wieder am Körper zu fixieren, muss sich Bryce nur drüberrollen. Außerdem erscheint ein Augapfel im rechten unteren Eck des Bildschirms, wenn er eine Gliedmaße verliert. Sobald sich dieser gelb verfärbt, kann Bryce, wenn man L3 drückt, alle fehlenden Gliedmaßen regenerieren, was mitunter notwendig werden kann, da manche Feinde abgetrennte Körperteile auffressen.

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Wenn Bryce enthauptet wird (eigentlich müsste man von „entkörpert“ sprechen), rollt er als Kopf ziemlich ungeschickt herum, wobei er auch springen und einen Rollangriff ausführen kann. In diesem Zustand können Sie noch immer Gliedmaßen einsammeln, aber diese heften sich am Kopf an und schlagen um sich wie Tentakel, aber Sie müssen sich entweder via L3 völlig regenerieren oder Ihren Torso finden, um wieder effektiv kämpfen zu können. Der enthauptete Bryce hat aber durchaus auch seinen Nutzen: so können Sie zum Beispiel den Kopf mit den Händen vom Körper trennen und werfen, um die Umgebung zu inspizieren. Außerdem gibt es Puzzles, für die es erforderlich ist, dass Bryces Kopf alleine herumrollt.

Trotz seiner Unsterblichkeit sind Game Overs mit Bryce durchaus möglich. Dieselben Feinde, die abgetrennte Gliedmaßen verschlingen, machen sich auch über Bryces Kopf her, wenn er körperlos herumrollt. Sobald Sie im Magen eines dieser Dämonen verschwunden sind, haben Sie die Möglichkeit, sich mit einem schnellen Minispiel wieder zu befreien, sonst werden Sie zum letzten Checkpunkt zurückgeschickt. Die NADA stellt ihren Unsterblichen (ich konnte zumindest einen weiteren im Spiel entdecken) gewöhnliche, also sterbliche Agenten zur Seite, weshalb Sie sicherstellen müssen, dass Ihre Partnerin Arcadia Maximille nicht das Zeitliche segnet. Das mag zwar den einen oder anderen ein wenig übervorsichtig werden lassen, aber ich möchte darauf hinweisen, dass sie während meiner Spielsession kein einziges Mal starb. Wenn sie schwer verletzt wird, haben Sie einige Augenblicke Zeit, die junge Dame zu reanimieren, aber selbst das passierte nicht so häufig, dass ich es als störend empfunden hätte. Arcadia kann allem Anschein nach sehr gut auf sich selbst aufpassen.

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Bryces einzigartige Situation macht auch die Kämpfe gegen die Dämonen interessant. Es gibt zwar Waffen, die mit der Zeit immer besser werden (Sie beginnen mit zwei Pistolen), doch einfach auf die Dämonen zu schießen, bringt selten den gewünschten Erfolg. Das Spiel verfügt über zerstörbare Umgebungen, die oft die beste Möglichkeit darstellen, mit Schwärmen von Feinden fertig zu werden. Es wirkt zwar ein wenig albern, wenn riesige Säulen und dicke Wände nach einigen Schüssen einstürzen, aber das Ganze funktioniert sehr gut und passt zum Grundton des Spiels.

Das Spiel bietet außerdem ein umfangreiches Upgrade-System, dass es nicht nur erlaubt, allgemeine physische Verbesserungen – etwa die Fähigkeit, höher zu springen oder größeren Schaden anzurichten - vorzunehmen, sondern sich daneben auch neue Fähigkeiten zuzulegen, etwa die Fähigkeit, den Arm abzureißen und als Granate einzusetzen oder Feuerkugeln abzuschießen, wenn man sich selbst in Brand steckt. Ja, wenn Sie sich selbst anzünden, können Sie Feuerkugeln abschießen. Diese Fähigkeiten, die Sie mit Erfahrungspunkten bezahlen, die Sie für das Töten von Dämonen und das Sammeln von verstreuten Gegenständen (es gibt einen Sonderbonus für das Finden von versteckten Objekten) erhalten, können die Art und Weise, wie Sie spielen, dramatisch verändern, da Sie nur über eine beschränkte Zahl an Slots verfügen und so diejenigen auswählen müssen, die am besten zu Ihrem Spielstil passen.

Das Coolste am Kampf war für mich jedoch die Entdeckung des Butterfly Blade, zu dem man jederzeit wechseln kann. Ist diese Klinge ausgewählt, wird mit L1 der Feind ins Visier genommen, während man mit dem rechten Analogstick die Klinge selbst steuert, was sehr befriedigend ist. Schnelle Bewegungen mit dem Stick sorgen für schnelle, nicht allzu heftige Treffer, während langsamere Bewegungen stärkere Angriffe bewirken. Sie können auch gleichzeitig R1 gedrückt halten, um zu blocken, aber Blocken ist etwas für Weicheier (schließlich sind Sie unsterblich!). Abgesehen vom Zerstückeln aller möglichen und unmöglichen Dinge bestand meine liebste Kampftaktik darin, mich bei oder auf explosiven Tanks zu positionieren, mehrere Feinde zu mir zu locken, dann auf die Tanks zu schießen und so uns alle zu sprengen.

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Es wäre nachlässig, würde ich nicht auch auf NeverDeads tolles Design eingehen. Der ruppige Bryce, der ein wenig wie ein betrunkener und aufdringlicher Tim Allen klingt, sieht cool genug aus, aber ich liebe die gruseligen, violetten Ranken, die seinen Körper zusammenzuhalten scheinen und hervortreten, wenn er eine Gliedmaße verliert. Die Gestaltung der Feinde ist sogar noch verrückter und ihre Namen machen Spaß: sie kämpfen gegen Spoons, Puppies, Pandas und etliche mehr. Die Puppies (Hündchen) haben außerdem Engelsgesichter, wo ihr Anus sein sollte. Das Ganze ist sehr verrückt und erinnert an H.P. Lovecraft.

Es wird oft behauptet, NeverDead wäre „grob“ oder „unausgereift“, aber das sind wohl nicht das richtigen Wörter dafür. Es weiß genau, was es ist, und das ist der Grund, warum alles, auf das Sie im Spiel schießen, auf unrealistische, aber charmante Weise explodiert oder zerspringt. Die Grafik ist ein wenig grobkörnig und nicht ganz perfekt, aber die Ästhetik ist einzigartig und interessant, die Farben sind lebendig und angenehm anzusehen und die Grobkörnigkeit passt zum Grundton des Spiels und dem brachialen Soundtrack von Megadeth.

NeverDead entpuppt sich als angemessene Darstellung seines zerzausten Helden. Sie können ein bisschen nachlässig sein, sich mehr oder weniger zerstören lassen und für eine weitere Runde zurückkehren – und dabei viel Spaß haben.

NeverDead erscheint Ende Jänner für PlayStation 3 und Xbox 360.

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