Es kommt nicht jeden Tag vor, dass man ein Spiel spielt, das so ein emotionales Durcheinander bewirkt. Aber man spielt auch nicht jeden Tag ein Spiel, das auf den Vorgängen in und um Fukushima basiert und mit sich drehenden Strahlungssymbolen, Laserperimetern und Aliens aufwartet.
Besagtes Spiel heißt 4Fukushima und stammt von dem neuen ungarischen Entwickler Wandarin Interactive. Anscheinend geht die Hälfte des Erlöses dieses Spiels an die Opfer des japanischen Erdbebens.
Das ist eine noble Geste. Und wenn diese Zusage von den Entwicklern wirklich eingehalten wird, verdienen sie großes Lob. Diese Art von Großzügigkeit macht mich glücklich und beweist, dass Spiele nicht nur unterhalten, sondern auch Gutes bewirken können.
Zu Beginn des Trailers für 4Fukushima steht geschrieben: „The creators of this game wish to support Fukushima, Japan. We offer a part of the income to the victims of the terrible earthquake and tsunami.“
Die Leute von Wandarin Interactive scheinen dies ernst zu meinen und mitfühlend zu sein, weshalb das Design und die Story des Spiels noch um einiges verwirrender wirken.
In 4Fukushima müssen Sie einen Atomreaktor vor einer Invasion von Aliens beschützen. Gelingt Ihnen dies nicht, explodiert er. Ich hoffe, dass dies nicht die Absicht der Entwickler ist, aber das banalisiert die Geschehnisse rund um die Reaktoren von Fukushima und erweckt den Eindruck, sie wären von Aliens zerstört wurden und nicht durch die Kräfte der Natur.
Selbst mit dem Reaktoraufhänger wäre diese gedankliche Verbindung nicht entstanden, hätte das spiel nicht ausgerechnet den Titel 4Fukushima.
Dann gibt es da noch sich drehende Strahlungswarnzeichen und einen Titelschirm, der ein zerstörtes, schattenhaftes Atomkraftwerk zeigt, wobei der Titel des Spiels in Buchstaben geschrieben steht, die ans Japanische erinnern sollen. Und zum Drüberstreuen gibt es noch ein Icon, mit dem man sein Atomkraftwerk auf Facebook mit anderen teilen kann. Ich…möchte mein Atomkraftwerk nicht mit anderen teilen, ja ihnen nicht einmal davon berichten.
Die ganze Sache wirkt irgendwie geschmacklos.
Das Gameplay ist jedoch ziemlich interessant. Die Entwickler bezeichnen es als „Wall Defense“ – Sie beschützen das Atomkraftwerk mit Laserstrahlen. Der Einsatz der Laserstrahlen verbraucht die Energie, die das Kraftwerk liefert. Sie müssen diese also genau zum richtigen Zeitpunkt aktivieren und dürfen sie nicht zu lange eingeschaltet lassen, wenn Sie die Aliens erfolgreich abwehren möchten. Mir gefiel das, was ich da spielte recht gut, doch fragte ich mich ständig, ob die rotierenden Warnlichter wirklich notwendig sind.
Die App erfordert iOS 4.2 oder höher.
4Fukushima [Apple]
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