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Star Wars: The Old Republic MMO Logbuch, Teil 1: Licht und Schatten im Leben des Schmugglers

 

star wars the old republic logbuch 01

In dieser Woche gönnte ich mir eine kleine Auszeit, womit ich meine, dass ich Star Wars: The Old Republic spielte.

Das Erscheinen wichtiger MMOs ist für mich immer Grund, meinen üblichen Tagesablauf zu vergessen und einige Tage lang in eine neue Welt abzutauchen. Diesmal zog ich mich drei Tage lang auf die von Spielern heftig belagerte Insel namens Star Wars: The Old Republic zurück und spielte mehr oder weniger ununterbrochen durch, da ich keine Lust hatte, noch einmal Stunden auf einen Platz auf einem Server zu warten.

Da ich mit Magenbeschwerden zu kämpfen hatte und folglich nicht unbedingt gut gelaunt war, als ich meinen ersten Charakter kreierte, wurde dieser zu einem ziemlichen Fiesling. Er ist Schmuggler, ein großer, muskulöser Mann mit einem beeindruckenden Schnurrbart. Er ist Sons of Anarchy trifft auf den Sohn von Anakin, nur mehrere tausend Jahre in der Vergangenheit, als alles genau gleich, aber doch ein wenig anders war.

Welche Freuden und welchen Ärger schmuggelte ich in diesen drei tagen aus Star Wars: The Old Republic?

SWTOR ist ein wenig anders aufgebaut als ein durchschnittliches MMO. Hier spielen sich nicht einfach schablonenhafte Charaktere durch schablonenhafte Abenteuer, sondern jede der acht Klassen des Spiels muss einer eigenen spezifischen Story folgen. Mein Schmuggler zum Beispiel muss gleich zu Beginn des Spiels damit fertig werden, dass ihm ein noch skrupelloserer Schmuggler das Raumschiff stiehlt, worauf er sich auf eine Reise durch die Galaxie begeben muss, die der Rache und der Selbsterkenntnis dient.

Das bedeutet aber auch, dass ich nicht allzu viel über meine Spielerfahrung erzählen kann, ohne Ihnen einen großen Teil der Story zu verraten. Ja, BioWare hat den Spoiler in die Welt der MMOs eingeführt. Danke, Leute.

Ich kann Ihnen jedoch sagen, dass ich, indem ich strenge Regeln befolgte, meinen Captain schnell zu einem eigenständigen Charakter entwickelte, obwohl ich dieselben Begleiter und dieselbe Story spiele wie jeder andere Schmuggler.

Ich kann Ihnen auch mitteilen, dass meine ersten 20 Stunden im Spiel sehr unterhaltsam waren, wenn auch mit einigen kleinen Ausnahmen. Ich reiste aus der vom Krieg verwüsteten tiefsten Provinz von Ord Mantell zu den glänzenden Spitzen und den finsteren Seitengassen der republikanischen Hauptstadt Coruscant; vom wilden, überwucherten Planeten Tarsis nach Nar Shadaa, der finsteren Seitengasse des Universums. Ich lernte etliche interessante Charaktere kennen, flirtete mit hübschen Damen, wobei es mir sogar gelang, nicht alle zu erschießen. Ich vergeudete ein wenig Zeit damit, in den Taxis des Spiels herumzugondeln und die Sehenswürdigkeiten zu bewundern, wobei es mir sogar gelang, nicht darüber nachzudenken, dass sich in diesem Universum in technischer Hinsicht im Laufe von 10000 Jahren so gut wie nichts ändert.

Hier sind meine Eindrücke meiner Zeit mit dem Spiel:

Das Positive

Der Bodenkampf: Obwohl mein Schmuggler sich vor jedem Kampf schleunigst in Deckung begeben muss, um effektiv sein zu können, gefällt mir der Bodenkampf von The Old Republic. Oder vielleicht sogar deshalb. Es wirkt jedenfalls Star Wars-artig, wenn man hinter einem Fass Schutz sucht und dann mit dem Blaster schießend hervorspringt. Es ist nun einmal so, dass die Serie nicht von einem Meister des Kampfes geschrieben wurde. BioWare versteht die Kampfabläufe zumindest ein wenig besser: nichts ist so befriedigend, wie eine Sprengladung in Richtung eines Feindes zu werfen und diese dann mit gezielten Blasterschüssen zur Explosion zu bringen. Es ist albern, aber es ist Star Wars.

Auswahlmöglichkeit: Helle Seite oder Dunkle Seite der Macht, diese Entscheidung ist in Star Wars: The Old Republic nicht bloß auf die Auswahl der Fraktion beschränkt. Beide Seiten besitzen das Potenzial zum Guten wie zum Bösen, was sich in den vielen Wahlmöglichkeiten im Laufe der Missionen widerspiegelt. Es gibt ebenso viele gewissenlose Schurken auf Seiten der Republik wie auf Seiten des Imperiums – und ich bin zufällig einer davon. Ich freue mich schon darauf, den absolut anständigen Sith-Krieger zu spielen.

Begleiter: Zunächst dachte ich, dass sie nicht gut zum Charakter eines MMO passen würden, aber BioWare belehrte mich mit seinem intuitiven Begleitersystem eines besseren. Diese AI-Partner folgen Ihnen nicht einfach wie verlorene Hündchen, sondern jeder dieser Charaktere verfügt über eine eigene Geschichte, von der Sie im Laufe des Spiels immer mehr erfahren. Sie werden ihre Gesellschaft oft mehr genießen als die der echten Menschen, denen Sie begegnen. Außerdem können Sie die Begleiter nach eigenem Gutdünken einkleiden und sie beschimpfen, wenn sie Ihnen widersprechen, was recht cool ist.

Das Herstellen von Gegenständen: Da wir gerade von Begleitern sprechen, das System der handwerklichen Fähigkeiten in The Old Republic ist eines der besten auf dem Gebiet der MMOs, was vor allem daran liegt, dass nicht Sie selbst das Herstellen der Gegenstände besorgen müssen. Sie können jedem Ihrer Begleitcharaktere jederzeit den Auftrag erteilen, einen neuen Gegenstand herzustellen, worauf dieser für eine gewisse Zeit verschwindet, um diesen Auftrag auszuführen. Selbst zum Beschaffen bestimmter Gegenstände können Sie Ihre Mitstreiter ausschicken, was Ihnen mehr Zeit gibt, die fantastischen Science-Fiction-Welten zu erforschen.

Das Negative

Gruppenmissionen: Ich meine hier nicht das Zusammenschließen mit einigen Landsleuten, um einen bestimmten Boss auszuschalten oder eine einzelne Mission zu bewältigen; ich spreche von den sogenannten Flashpoints, den speziellen Gruppen-Story-Missionen, die jedem Spieler eine Gelegenheit geben, via BioWares Dialogsystem seinen Senf dazuzugeben. Das Ganze funktioniert so: Ein NPC stellt eine Frage, Sie beantworten diese und warten dann eine kleine Ewigkeit, während Ihre Kollegen dasselbe tun. Zufällige Würfel werden gerollt und das Gruppenmitglied mit der höchsten Punktzahl darf die Frage beantworten. Das wirkt zunächst wie eine gute Idee, aber in der Praxis ist es langsam, nachlässig gemacht und ziemlich enervierend, vor allem dann, wenn ein Mitglied der Gruppe die Mission noch nie gespielt hat und darauf besteht, die ganze Szene anzusehen, ehe er oder sie antwortet.

Die Weltraumkämpfe: Sie haben vermutlich schon gesehen, was ich von den Weltraumkämpfen in The Old Republic halte. Es handelt sich um ein glorifiziertes Minispiel, und es ist nicht sonderlich glorreich. Wenigstens ist es eine relativ einfache Spielerfahrung für alle, die gewillt sind, sich die Zeit zu nehmen, ihr Raumschiff zu verbessern und am Bildschirm herumzueiern.

Das Reisen: Eines der Probleme, wenn man eine Spielwelt bietet, die 15 Planeten umfasst, besteht darin, eine effiziente Methode zu finden, wie Spieler von einem zum anderen gelangen können. BioWares Lösung ist nicht gerade elegant. Es gibt auf jedem Planeten öffentliche Verkehrsmittel, die die Sache ein wenig leichter machen, aber wenn Sie von einem Planeten zum anderen reisen wollen, müssen Sie sich zum besonderen Raumschiffdock Ihres Charakters begeben, einen Ladeschirm betrachten, um ins Schiff zu gelangen, ins Cockpit laufen, um zu dem gewünschten Planeten aufzubrechen, zum Ausgang des Schiffes zurücklaufen und dann abwarten, bis der neue Planet geladen ist. Es ist ein ziemlich langweiliger und ermüdender Vorgang und der Hauptgrund dafür, dass ich so viel Zeit damit zubringe, das Weltraumkampfminispiel zu spielen.

Bugs: Viele Abschnitte von The Old Republic könnten eine Überarbeitung vertragen, und ich meine nicht in ästhetischer Hinsicht. Teile von Coruscant zum Beispiel verkrümmten sich vor meinen Augen, während auf Tarsis ein brutaler Speicherbug verhinderte, dass ich die Bonusmissionen auf der Oberfläche des Planeten abschließen konnte. Das Spiel bleibt außerdem immer wieder hängen, so dass man es abschalten und neu starten muss. Baumtexturen schimmern während der Missionsgespräche und lenken so von dem ab, was der NPC gerade sagt. Es ist BioWares erstes MMO, weshalb ich gewillt bin, ein wenig nachsichtig zu sein, aber einige dieser Probleme hätten vor dem offiziellen start beseitigt werden müssen.

Das war gut. Ich bin froh, mit das von der Seele geschrieben zu haben. Dies ist meine Meinung nach den ersten paar Tagen des Spielens. Sie kann sich noch ändern.

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