Indem man sagt, das nächste Command & Conquer Spiel werde von „Bioware“ entwickelt, scheint EA zu hoffen, dass ein wenig von dem Wohlwollen, das viele Spieler dem führenden Rollenspiel-Entwickler entgegenbringen, auf das neue Spiel abfärbt. Wenn Generals 2 nicht fantastisch wird, dürfte diese Taktik wohl nach hinten losgehen.
Warum? Wenn Leute an „BioWare“ denken, denken Sie an den kanadischen Entwickler von Spielen wie Mass Effect oder Baldur’s Gate, also an ein Studio, das sehr viel Wert auf gute Handlung legt und sich bemüht, die Spieler in eine fiktive Welt zu entführen, die so reich und fesselnd wie die reale ist.
Seit BioWare vor einigen Jahren von EA gekauft wurde, hat die Marke ein wenig gelitten. Nicht notwendigerweise durch schlechte Spiele (obwohl Dragon Age II nicht gerade hilfreich war), sondern vor allem dadurch, dass der Markenname verwässert wurde, weil EA ein internationales Studio nach dem anderen in einen Ableger der BioWare „Marke“ verwandelte.
Nehmen Sie nur zum Beispiel Command & Conquer: Generals 2. EA sagt, es sei ein „BioWare“ Spiel, aber in Wahrheit wird es von demselben Studio entwickelt, das schon für die letzten paar Command & Conquer-Spiele verantwortlich zeichnete. Diese Spiele waren nicht sonderlich gut und erfolgreich, besonders Command & Conquer 4 stach negativ heraus, weshalb der Publisher wohl hofft, dass, wenn über dem nächsten Titel der Reihe „BioWare“ steht, die Leute eher an das Positive denken, das sie mit diesem Namen verbinden.
Wussten Sie schon, dass es mittlerweile acht verschiedene Videospielentwickler gibt, die BioWare heißen? Acht! Da gibt es zunächst das ursprüngliche Team in Alberta, Kanada. Dann gibt es BioWare Victory. Und BioWare Austin, wo The Old Republic entwickelt wird. Und dann gibt es BioWare Mythic, BioWare Ireland und BioWare San Francisco. Und BioWare Montreal. Und sogar BioWare Sacramento, einen Entwickler von… Social Games.
EA hofft wahrscheinlich, dass dies die BioWare-Marke stärkt oder zumindest dazu führt, dass man mehr Spiele verkaufen kann, vor allem auch an Leute, die am Beginn eines Trailers lieber „VON BIOWARE“ lesen und hören als „VON EA“.
Das Ganze wird vermutlich mit Tränen enden. Wenn ich an BioWare denke, denke ich an Charaktere, Wahlmöglichkeiten und viel Dialog. Ich assoziiere den Namen nicht mit Echtzeitstrategiespielen. Je mehr Studios EA in BioWare umbenennt und je mehr Spiele, die nichts mit dem zu tun haben, wofür das Entwicklerstudio ursprünglich bekannt war, man unter diesem Markennamen veröffentlicht, desto sinnloser wird die Aktion, da man den Ruf der Marke zerstört, den man eigentlich nützen möchte.
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